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Sie finden hier einige meiner früheren journalistischen Veröffentlichungen.

Heute bin ich Redenschreiber und verfasse Ansprachen aller Art, z. B. Ihre Rede zum Firmenjubiläum, Ihre Geburtstagsrede, Hochzeitsrede als Brautvater etc.

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© Frank Rosenbauer 1991-2021

 

 

 

Wissen/Wallmenroth.

(fr) Die Motorsportfreunde Wissen starten durch (die WR berichtete) - und eines ihrer größten Moto-Cross-Nachwuchstalente, der Wallmenrother Christian Pfeifer, 19, versucht das auch.

Doch er muß gegen schlimme Erlebnisse anfahren.

Schon mit 16 gewann er eine wichtige Rennserie in der Herrenklasse.

Er hat bereits 70 Rennen hinter sich; mit 13 Jahren bestieg er zum erstenmal eine Geländemaschine.

In einem Alter, wo seine Klassenkameraden nicht mal an ein Mofa denken, startet Christian dann schon ein Jahr später auf einer "80er" bei der Berglandserie, der wichtigsten Moto-Cross-Rennserie der Region.

Dort siegt er auf Anhieb.

16 Jahre jung, wagt sich das Talent auf eine 125-ccm-Maschine und damit in die Herrenklasse der Bergserie.

Und dann der überraschende Triumph:

Erstmals angetreten, liegt der junge Wallmenrother nach den 14 Rennen in Siegerland, Nordhessen und Westerwald auf dem ersten Platz - der Schüler siegt in der Herrenklasse.

Sein bestes Rennen fährt er in Herborn, wo ihn nur ein DM-Fahrer vom ersten Platz abhalten kann.

Doch dann zwei Tiefschläge.

Es passiert beim Training:

Nach einem der Sprünge, die bei ihm bis zu sieben Meter hoch und 35 Meter weit sind, rutscht Christian von der Fußraste.

Er kracht unglücklich auf - Kreuzbandriß.

Monatelang ist er außer Gefecht.

Doch Christian gibt nicht auf, geht nach seiner schweren Verletzung wieder in die harten Rennen.

Nach kurzer Zeit, die Erfolge kann er noch nicht wiederholen, passiert es dann wieder.

Bei einem Moto-Cross-Rennen in Breidenbach bei Dillenburg baut er einen schlimmen Crash - die Schmerzen stellen sich als Schlüsselbeinbruch heraus.

Anderthalb Jahre steigt das hoffnungsvolle Talent nicht mehr auf seine Maschine.

Seit diesem Jahr ist er wieder da, hat aber erst zwei Rennen gefahren.Beim ADAC-Lauf kürzlich in Wissen belegte er in der Jugendklasse mit seiner roten 125er Honda den fünften Platz.

"Beim ersten Lauf ist mir einer reingefahren, die Räder verhakten sich", so Christian, "ich habe gelegen und wurde Letzter."

An der Kondition mangele es ihm noch.

Unterstützt wird er von seinem Vater Leo Pfeifer und Freund Marco Sterle aus Elkenroth, die bei jedem Rennen dabei sind; seine zwei Motorräder, darunter eine 54-PS-Honda (250 ccm), werden vom Westerwälder "Sarholz Racing Team" Niederroßbach betreut.

Pfeifer will im nächsten Jahr wieder in der Berglandserie starten, erneut um den "Bergland-Endurocross-Pokal" fighten - und wieder in der 125er Klasse, wo er damals so viel Erfolg hatte.

Ob's klappt, hängt wohl auch "vom Kopf" ab.

"Christian weiß jetzt", meint sein Vater Leo, "daß es weh tun kann."

Nur gut, daß sich der junge Sportler nicht nur auf seine Sportkarriere verlassen hat:

Seine Ausbildung zum Industriekaufmann, mit Prüfungen an der Wissener Berufsschule, waren in diesem Jahr für ihn das wichtigste.

Dinner&Cabaret2.TXT (21-01-96 21:22:44):

BETZDORF.

RO.

Ein kulinarisch-kulturelles Experiment in Betzdorf hat sich etabliert:

Nach dem Probelauf im Sommer hat nun das zweite "Dinner & Kabarett" im Cafe Buchenscheidt stattgefunden - und war ausverkauft.

Trotz fast dreistelligem Eintrittspreis blieb im Saal kein Platz frei, als die bekannte Daadener Kabarettgruppe "Stocheisen" zwischen vier Gängen ihre spitze Satire gab - "wie Sorbets dazwischen", meinte ein Gast.

Gut für die Verdauung war das allerdings kaum, denn auch die "Schläge mit dem Stocheisen" mußten erst einmal verarbeitet werden ...

Koch-Kunst und Kabarett-Kunst.

Für die heimischen Meister des traditionellen Kabaretts war es freilich nicht leicht:

Die vier Routiniers von "Stocheisen" hatten die Herausforderung zu meistern, nach Unterbrechungen immer wieder direkt "voll im Programm" zu sein.

Gerade mal "drin", waren sie wieder draußen - etwa für das Hauptgericht des Abends, die "Betzdorfer Verwicklungen" (gesenftes Rindfleisch mit Krautblättern gewickelt und Korn geflämmt).

Das Gericht hatte Küchenchef Hans Achenbach im letzten Jahr eigens kreiert.

Das ungewohnte Drumherum bot den Kabarettisten indes auch Möglichkeiten:

Zwei Servietten konnten kreativ zur Requisite erhoben werden - als Armbinden dienten sie Stocheisen in einem Sozialabbau-Sketch.

Da geht`s um einen Technischen Zeichner, der beide Arme gebrochen hat; seine Frau, die den selben Beruf hat und arbeitslos ist, muß für ihn einspringen:

"Das ist Job-Sharing - und spart Arbeitslosen- und Krankengeld! Mal sehen, was uns sonst noch blümt ..."

Erhard Schreiner.TXT (28-12-96 13:56:21):

Etzbach.

(fr) Während schöne neue Gewerbegebiete vielerorten leerstehen und große Industriehallen verrotten, da sprießen aus Etzbacher Ruinen neue Arbeitsplätze - nahezu monatlich.

21 Firmen wurden in nur drei Jahren angesiedelt, 300 Arbeitsplätze geschaffen.

Bald sollen es doppelt so viele sein.

Motor des Erfolgs ist ein Ehrenamtlicher, der Bürgermeister a.

D.

Erhard Schreiner - und für die WR der "Mann des Jahres 1996".

Was ist sein Geheimrezept? 1982:

Der Etzbacher Spanplatten-Produzent "Krages" schließt.

Damit sind zwar enorme Gestänke verschwunden, aber auch mehr Arbeitsplätze als Etzbach Einwohner hat - an die 1500.

Neue Firmen auf die 180.000 Quadratmeter große Industriebrache zu locken ist schwer:

Der Boden könnte verseucht sein.

Um die Sache voranzutreiben, läßt der Bürgermeister, Erhard Schreiner, probebohren.

Das Geld dafür streckt er aus seiner eigenen Tasche vor.

Die Bohrungen haben ein gutes Ergebnis zutage gefördert:

Der Boden scheint sauber.

Was danach passierte, beschert der Tausend-Einwohner-Gemeinde heute nicht nur Gewerbesteuer und Arbeitsplätze, sondern auch beachtliche Mieteinnahmen:

300.000 Mark allein für 1997.

Die Gemeinde ist alleiniger Gesellschafter der "IPS Industriepark Etzbach GmbH".

Die führte Erhard Schreiner vom schwierigen Anfang bis heute; arbeitet - ehrenamtlich - als ihr Geschäftsführer, zehn bis zwölf Stunden täglich, und schaut selbst an Weihnachten mal eben in seinem Büro vorbei.

Seine Erfolgsbilanz bisher:

6 Millionen Mark Zuschüsse an Land gezogen, 32.000 Quadratmeter Hallenfläche saniert, 21 Firmen angesiedelt, 300 Arbeitsplätze geschaffen.

"Und Werbung", sagt Schreiner, "machen wir nicht."

Als ihn der damalige Vorsitzende der Wirtschaftsförderungs-Gesellschaft besuchte, erinnert sich Schreiner, "hat auch der sich gewundert."

Die Etzbacher machten Erhard Schreiner zu ihrem Ehrenbürger, als er im März nach 27 Jahren aus dem Bürgermeister-Amt schied; das Land verlieh ihm die Freiherr-vom-Stein-Plakette.

Für etwa elf Millionen Mark ist schon saniert worden, weitere 10.000 Quadratmeter Halle sollen bis Herbst fertig sein.

"Es gibt bereits jetzt Interessenten - so schnell können wir die Hallen gar nicht wiederherstellen", berichtet Schreiner.

"Wir können es uns leisten, nur finanzstarke Bewerber anzunehmen."

Die Anfangszeit sei freilich hart gewesen.

"Doch der Landtagsabgeordnete Franz Schwarz hat sich hervorragend für uns eingesetzt", betont Schreiner.

Außerdem:

"Die Hallen waren noch relativ gut in Schuß.

Und ich hab wenig gekostet."

Durch all den Erfolg hat der Industriepark-Chef aber auch "lernen müssen, mit dem Neid anderer" (Kommunen) umzugehen:

Anfang des Jahres wird ein renommiertes heimisches Unternehmen nach Etzbach umziehen, schon zu Beginn des Booms lockte Schreiner einen großen Betrieb von Kreuztal weg.

Diese, die Recycling-Firma Guschall, sorgte auch für weitere negative Nebeneffekte:

Gestank vom Gelände, eine Bürgerinitiative dagegen.

"Das war am Anfang ein Problem", gibt Schreiner zu.

Inzwischen sei eine Filteranlage angebracht, "nur wenn es ganz heiß ist, riecht man noch was - aber Anfang 97 geht eine weitere Anlage in Betrieb.

Dann ist die Sache vom Tisch."

Etwa 1,3 Millionen Mark habe Guschall gegen den Gestank investiert.

"Härten" mit Behörden, Handwerkern und Versorgungunternehmen habe es einige gegeben.

Und die Mieter sind immerhin Wirtschaftsunternehmen.

Aber Schreiner ist auch nicht ohne:

zwar gar nicht managermäßig gestylt, optisch eher ein "German Classic" vom Typ "netter Rentner von nebenan" - doch sein Etzbacher Wirtschaftswunder hat der 61jährige fest im Griff.

"Man muß knallhart sein, sagen, wo es langgeht" sagt Schreiner - und wenn immer er das sagt, könnte sein Blick in jenen Kühlanlagen gemacht sein, die er jahrelang erfolgreich für die Industrie hergestellt hat.

Die Erfahrung und die Kontakte, die er als Unternehmer gesammelt hat, nennt er als einen Grund, warum es so gut läuft.

"Wenn man einmal Vertrauen erworben hat, hält das", erklärt Schreiner.

Das S in "IPS - Industriepark Etzbach" sollte übrigens mal für "Sieg" stehen, doch das scheiterte aus Wettbewerbs-Gründen.

"IPE" müßte es dann wohl heißen, das S ist aber geblieben - steht es für "Schreiner"? "Das", lacht der 61jährige und dementiert nur schwach, "haben Sie gesagt!" FahrradturnHerdorf.TXT (12-08-96 18:01:26):

(fr)Am Herdorfer Kinderfest beteiligte sich die Katzwinkeler Jugendschwimm- und Radsportgruppe mit einem ADAC/AOK-Fahrradturnier.

41 Kinder und Jugendliche machten in Herdorf mit.

Doch keiner der Siege in den einzelnen Altersklassen, gleichzeitig die Qualifikation für die ADAC-Gaumeisterschaften, ging ins Hellertal.

Die gut geübten Katzwinkeler Kinder machten am Herdorfer Petz-Parkplatz die ersten Plätze fast komplett unter sich aus:

Lena Judt, ErikWäschenbach, Melanie Rosenbauer, Andreas Hörner und Constance Fritzen siegten; der einzige Nicht-Katzwinkeler Klassensieger war Ulrich Wurm aus Wallmenroth.

FahrradturnierKatz96.TXT (15-07-96 21:50:36):

KATZWINKEL.

RO.

Kinder sollen sicherer auf ihren Fahrrädern werden - dies war das Ziel beim ADAC-Fahrradturnier in Katzwinkel, das jetzt mit Unterstützung der AOK Altenkirchen von der Jugendschwimm- und Radfahrgruppe Katzwinkel (JSRG) durchgeführt wurde.

Besondere Attraktion:

Die Kinder konnten am Austragungsort, dem Schulhof, in der Nacht vor dem Turnier in einem großen Zelt campen.

Dann ging es um die "Quali" für die ADAC-Gaumeisterschaften - Sieger in den einzelnen Altersklassen wurden:

Constance Fritzen, Melanie Rosenbauer, Stefanie Pfeifer (Landesmeisterin von 1995), Ulrich Wurm, Dario Brägger und Matthias Blatter.

Beim letzten JSRG-Turnier, in Wissen, wurde gemeinsam mit der AOK ein Malwettbewerb durchgeführt.

Die Jury entschied, keinen ersten Sieger zu ermitteln - da sehr viele schöne Bilder abgegeben wurden, sind nun zehn erste Plätze vergeben worden.

Die Sieger dürfen alle am großen JSRG-Abenteuerzeltlager teilnehmen.

Das nächste Fahrradturnier findet am Sonntag, 11.

August in Herdorf statt.

Hier kooperiert die JSRG mit der Herdorfer AsF; "Powerkids haben sich mit Powerfrauen zusammengetan", so JRSG-Chef Gerhard Judt.

Auf dem Parkplatz des Petz-Marktes wird neben dem Turnier auch ein Kinderflohmarkt und ein Fahrradbasar stattfinden.

Bild:

die jeweils drei Besten der einzelnen Gruppen FahrradturnierWiss.TXT (25-06-96 14:26:53):

Wissen.

(fr) Über 100 Kinder nutzten die Chance, sich beim Gesundheitswochenende in Wissen auch sicherer auf zwei Rädern zu machen.

Beim ADAC-Fahrradturnier, mit Unterstützung der AOK ausgerichtet von der Jugendschwimm- und Radsportgruppe (JSRG) Katzwinkel, konnten 48 offizielle Teilnehmer zwischen acht und fünfzehn Jahren verzeichnet werden.

Aber auch viele jüngere Kinder nutzten den Parcours am Kirchplatz zum Üben.

Gruppenerste bei den Jungen wurden Ulrich Wurm aus Wallmenroth, David Mertens (Wissen) und der Katzwinkeler Matthias Blatter.

Bei den Mädchen siegten in den drei Altersgruppen Jeana Hommel aus Oberdresselndorf sowie die Katzwinkelerinnen Melanie Rosenbauer und Stefanie Pfeifer, die Landesmeisterin von 1995.

Alle sechs haben sich damit für die Gaumeisterschaften qualifiziert.

Die ADAC/AOK-Fahrraduhr, die unter allen Teilnehmern mit Helm verlost wurde, gewann David Mertens aus Wissen.

Ein Malwettbewerb von AOK und JSRG wurde noch um eine Woche verlängert.

Hier ist die Teilnahme an einem JSRG-Abenteuerzeltlager mit echtem Indianer und Pferden zu gewinnen, das in Katzwinkel veranstaltet wird.

Hier findet am 14.

Juli auch das nächste ADAC-Fahrradturnier statt.

GaumeisterRad96.TXT (12-10-96 21:25:28):

Katzwinkel/Daun.

RO.

Sehr erfolgreich fuhren die Kinder der JSRG Katzwinkel bei den ADAC-Gaumeisterschaften im Wettbewerb "Sicher auf zwei Rädern":

Die Katzwinkeler stellten nicht nur fast zehn Prozent der Teilnehmer - sondern kamen auch dreimal aufs Treppchen.

149 junge Radler, darunter zwölf von der Jugendschwimm- und Radsportgruppe (JSRG), hatten sich für die Gaumeisterschaft in Daun qualifiziert, die mit einer Landesmeisterschaft gleichzusetzen ist.

Besonders in der Altersklasse der Jüngsten trumpfte die JSRGKatzwinkel auf:

Stefanie Pfeifer holte einen Siegertitel - und verteidigte damit ihre Meisterschaft vom Vorjahr.

Bei den Jungen gewann Simon Brägger "Bronze"; auf die Plätze 4 und 5 kamen ebenfalls Katzwinkeler.

Alle Starter der JSRG erreichten die "Top 10".

Das gute Ergebnis des von der AOK Altenkirchen geförderten Teams rundete Constance Fritzen ab, die im Wettbewerb der Ältesten (12 bis 15 Jahre) den dritten Platz einfuhr.

Und Siegerin Stefanie wird nun bald auf ADAC-Kosten nach Dresden fliegen, wo sie an den Deutschen Meisterschaften teilnehmen darf.

Trainer Gerhard Judt ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden.

Mehr als eine Medaille aber zählt für ihn, daß die Kinder auf ihren Fahrrädern sicherer für den Straßenverkehr werden.

Darum plant Judt in Katzwinkel ein Radfahrzentrum für Kinder (die RZ berichtete) und besucht auf Anfrage die heimischen Schulen, wo er Lehrvideos zeigt und den Kindern nahebringt, wie ein verkehrssicheres Fahrrad auszusehen hat.

"Wenn ich sehe, mit welchen Schrottkisten die Kinder teilweise auf die Straße geschickt werden", so Judt, "dann stehen mir meine kurzen Haare zu Berge!" Er appelliert an alle Eltern, auf den sicheren Zustand der Räder zu achten und zitiert eine Statistik der Schutzpolizei-Inspektion Betzdorf, nach der es zwischen Januar und September 1995 insgesamt 31 Verkehrsunfälle gab, an denen Radfahrer beteiligt waren.

Dabei waren ein Toter und zehn Schwerverletzte zu beklagen, sowie 23 leicht Verletzte.

Kamen bei den Landesmeisterschaften aufs Treppchen (v.l.):

Constance Fritzen, Simon Brägger und Stefanie Pfeifer.

Im Bildhintergrund Trainer Gerhard Judt.

Grandmamas Backside VOR.TXT (28-10-96 15:13:21):

Herdorf-Sassenroth.

(fr) Unter dem Motto "Make concert a party!" spielt am kommenden Samstagabend, 2.

November, in der Sassenrother Musikkneipe "bebop" die Band "Grandmama`s Backside" aus Erndtebrück.

Die fünf Siegerländer, die schon 1994 ihre erste CD veröffentlicht haben, verbinden klassischen Rock der 70er Jahre mit modernen Independent-Einflüssen und deutschsprachigen Texten - ohne weltverbesserlichen Charakter, aber mit Tiefgang.

"Wir legen keinen Wert auf Lautstärke, sondern spielen fürs Ohr - einfach mehr Text als showmäßige Power", erklärt Sänger Thomas Hoffmann (Bildmitte).

Das neue Programm, das in Sassenroth präsentiert wird, bietet viel Verschiedenes:

Party-Songs ebenso wie Nachdenkliches - sogar dem literarischen Klassiker "Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland" haben sich die Erndtebrücker musikalisch angenommen.

Henrik Gelhausen.TXT (05-11-96 19:24:02):

Herdorf.

(fr) Der Herdorfer Henrik Gelhausen, 20, ist ein freundlicher, fleißiger und unbescholtener junger Mann.

Doch bei den Steinen, die ihm der Staat jetzt in den Lebensweg legt, könnte man den Eindruck bekommen, er hätte was verbrochen. Noch bevor er sein Abitur absolviert hatte, bemühte sich Henrik aus der Biersdorfer Straße um eine Lehrstelle.

Er schrieb etwa 60 Bewerbungen.

Eine davon war erfolgreich - unter 244 Bewerbern wählte ihn eine Siegerländer Firma aus, die zwei Lehrstellen zum Industriekaufmann zu vergeben hatte.

Überglücklicherzählte er das auch bei seiner Musterung zur Bundeswehr.

Verweigern wollte er nicht, aber auf Nummer Sicher gehen und erst einmal seine berufliche Zukunftschance nutzen - "bei der heutigen Wirtschaftslage ..."

Bei der Musterung in Nistertal "sagten die mir", erinnert sich Henrik, "ich solle den Lehrvertrag vorlegen, dann würde ich zurückgestellt."

Doch Pustekuchen.

Als Henrik seinen Lehrvertrag an das Kreiswehrersatzamt schickte, bekam er zur Antwort:

"Ihrem Antrag auf Zurückstellung (...) kann ich nicht entsprechen."

Begründung:

Es liege keine besondere Härte vor.

Sein Einspruch wurde abgelehnt.

Er mußte frühmorgens auf einen Parkplatz, wurde dort mit einem alten Bus nach Koblenz gekarrt - zum "Eignungstest":

"Die sagten mir,die Lehrstelle könnte ich vergessen."

Daraufhin mühte sich auch der Arbeitgeber für Henrik um eine Zurückstellung, "bekam eine positive Aussage" - doch der nächste Einspruch wurde ebenfalls abgelehnt.

Jetzt bleibt nur noch eine Klage gegen die Bundesrepublik Deutschland.

"Doch dafür", so Vater Manfred Gelhausen, "habe ich den Atem nicht lang genug."

Er hat bereits unzählige Telefonate geführt, unter anderem sogar mit der IHK.

"Die sagten mir, die Bundeswehr sei ein modernes Unternehmen und wolle nicht nur Langhaarige und Dicke nehmen", so Gelhausen, der sich fragt:

"Soll mein Junge jetzt die Haare lang wachsen lassen und zunehmen?" Manfred Gelhausen wandte sich auch den Bundestagsabgeordneten Paul Breuer aus Siegen, den CDU-Wehrexperten.

Nach einem halbstündigen Telefonat erklärte sich Breuer bereit, mit dem Arbeitgeber zu reden - "doch nicht mit dem Kreiswehrersatzamt, denn das sei nicht sein Bereich", erinnert sich Gelhausen.

Breuer bewirkte, daß die Lehrstelle ein Jahr für Henrik freigehalten wird.

Das sei indes gesetzlich ohnehin vorgeschrieben, weiß Manfred Gelhausen, der sich das Wehrpflichtgesetz gekauft hat.

Außerdem sei bei der heutigen Wirtschaftslage nie sicher, was mit einer Firma ein Jahr später sei ...

Und, das ist das größte Problem:

Das Kreiswehrersatzamt will trotz vielen Anfragen einfach nicht mitteilen, wann Henrik denn nun seinen Bundeswehrdienst beginnen muß.

Gelhausen:

"Wird er nach dem 2.

September gezogen, ist seine Lehrstelle wieder futsch.

Denn die beginnt zum 1.

August!" Nun befürchtet die Familie, daß der Sohn vom Kreiswehrersatzamt erstmal für einige Monate "vergessen" wird - das ist schon vielen passiert, und sogar dem Vater seinerzeit selbst.

Rechtlich sei es sogar möglich, so Gelhausen, daß sein Sohn noch gezogen wird, wenn er bereits ein Drittel seiner zweijährigen Ausbildung absolviert hat.

"Ich zweifle an unserem Staat", gesteht Gelhausen, der selbst für den Staat arbeitet:

"Mein Sohn will ja zum Bund, und er will ja auch arbeiten - warum legt man so einem Jungen bloß Steine in den Weg?" Er könne sich gut vorstellen, daß man als Jugendlicher bei solcher Behandlung irgendwann "frustriert wird, null Bock bekommt und dann dem Sozialamt auf der Tasche liegt."

Regelrecht sauer wird Gelhausen, wenn er dann in der Zeitung liest, daß prominente Jugendliche sich vor dem Bund drücken können:

"Ein Schauspieler wurde befreit, weil sonst seine Fernsehserie geplatzt wäre!" Und viele arbeitslose Jugendliche würden gerne zum Bund, aber einfach nicht gezogen.Und noch vor einer Woche konnte die Familie Gelhausen in der Presse lesen, daß der Deutsche Industrie- und Handelstag fordert, Abiturienten vom Wehrdienst zurückzustellen, wenn sie eine Lehrstelle haben.

Juristisch gesehen sei das Handeln der Bundeswehr korrekt, so Gelhausen, "aber überall hat man doch einen gewissen Handlungsspielraum.

Wir wollen doch nur, daß unser Sohn eine Chance bekommt.

Vielleicht haben wir einfach nicht genug Geld - und sind keine Prominenten ..."

IVV Freusburg.TXT (01-12-96 18:52:53):

Freusburg.

(fr) Zu einem Waldspaziergang lud das Wetter der letzten Tage nicht gerade ein - doch was ein echter Wanderer ist, der läßt sich nicht schrecken:

Etwa 1500 Menschen wanderten am Wochenende organisiert rund um Freusburg, bis zu zwanzig Kilometer.

Mit dieser Teilnehmerzahl verzeichneten die Wanderfreunde "Siegperle" Kirchen zwar etwa 500 Wanderer weniger als sonst, doch bei ihrem 13.

Internationalen Wandertag sagte ihnen immerhin keine der 85 gemeldeten Gruppen ab.

Die größte war der Verein "Kroppacher Schweiz", der mit 58 Leuten aus Hachenburg kam.

Dafür bekam er von Verbandsbürgermeister Günter Schönhof im Bürgerhaus den Preis der Verbandsgemeinde.

Den Preis der Ortsgemeinde, überreicht durch den Beigeordneten Hans Schölzel, erhielt die 49köpfige Gruppe aus Villmar.

Dazu gab es einen Präsentkorb vom Ausrichter, denn die Villmarer waren die größte Gruppe, die mit dem Bus anreiste.

Viele Gruppen kamen aus Hessen und dem Kölner Raum, wie die "Füllinger" aus Chorweiler (drittstärkste Gruppe mit 47 Startern).

Die meisten Wanderer aus dem Ort stellte der VfL Kirchen (30 Teilnehmer).

70 Helfer der Wanderfreunde waren pausenlos im Einsatz - diesmal auch, um die Strecken teilweise umzulegen oder wegen Glatteis-Gefahr ganz zu sperren.

Die 20-Kilometer-Route vom Schützenhaus zur Totenbuche, über den Hellbachskopf, quer durch den Giebelwald und zurück über den Hubenhof mußte am ersten Tag sogar komplett gesperrt werden.

Die Veranstalter boten den Langstrecken-Wandern notgedrungen an, die 10-Kilometer-Strecke (Schützenhaus-Hubenhof-Wehbach-Brühlhof-Freusburgermühle) zweimal zu absolvieren.

Doch "die Härtesten der Härtesten", berichtet Wanderfreunde-Geschäftsführer Sven Wolff, "wanderten trotzdem die lange Strecke - obwohl auch keine der drei Verpflegungsstationen, wo es gratis Tee zum Aufwärmen gab, besetzt war."

Auf die Strecke ging auch wieder die 93jährige Frau Finkenbrink aus Hennef, die schon seit dem ersten Wandertag vor 13 Jahren dabei ist.

Sie bekam, wie alle Wanderer, zur Erinnerung einen schönen Kräuterbutter-Topf mit nach Hause.

Und die Kinder, für die wieder ein Bambini-Quiz angeboten wurde, freuten sich über Süßes vom Nikolaus, verkörpert durch Josef Löcherbach (Harbach).

Die Musik im Bürgerhaus besorgten das Jugendorchester des Musikvereins "Bovenderd" Kirchen und die Egerland-Kapelle des Freusburger Musikvereins.

Vorsitzender Werner Rudelt bedankte sich am Ende bei allen, die den Wandertag möglich machten - und auch bei den Anliegern, die die Geräusche am Bürgerhaus tolerierten.

Vertreter der teilnehmerstärksten Gruppen und den Wanderfreunden stellten sich mit den Ehrengästen zum Erinnerungsfoto.

Jongliertreffen.TXT (05-05-96 22:14:52):

BETZDORF.

RO.

Tücher, Bälle, Keulen und sogar Klobürsten sind jetzt stundenlang durch die Turnhalle der Betzdorfer Geschwister-Scholl-Realschule geflogen.

60 Fingerfertige - so viele wie noch nie - übten beim heimischen "Gaukler- und Jongliertreffen" den spielerischen Wettstreit gegen die Gesetze der Schwerkraft.

Denn gemeinsam macht Jonglieren mehr Spaß, und Tips kann man immer gebrauchen.

Etwa den, daß es mit einer ungeraden Anzahl von Gegenständen leichter geht als mit einer geraden.

Die Besten konnten sieben Bälle gleichzeitig kontrollieren - eine "magische Grenze" für Hobbyjongleure -, noch mehr schleuderten sie sich gegenseitig zu.

Doch Leistung war nicht wichtig, sondern der Spaß - ein Jongleur trainierte mit Klobürsten ...

Zwischen den fliegenden Gegenständen balancierten Einradfahrer umher, und die Jüngste Hanna, fast zwei Jahre, wirbelte mit ihren Tüchern.

Zirkusstimmung in der Schulsporthalle.

Am Abend machten alle eine kleine Aufführung.

Unter den freien Himmel konnten die Jongleure leider nicht, weil das Wetter zu schlecht war.

Doch zufrieden konnte man trotzdem sein:

Ein schönes Wochenende mit 60 Gleichgesinnten, das gibt`s in der Region nicht alle Tage.

"Unser Treffen ist das einzige im Kreis Altenkirchen und im Raum Siegen", berichtet Organisator Ingo Molly, der mit seinem Bruder Dirk auch eine "Gauklerinitiative Westerwald" gegründet hat.

Die entstand beim ersten Treffen, auf der Freusburg.

Immerhin doppelt so viele Teilnehmer wie damals konnten die Veranstalter, die Gauklerinitiative und die Betzdorfer Jugendpflege, beim nun dritten Treffen zählen.

Aber was ist eigentlich das Faszinierende daran, stundenlang Bälle in die Luft zu werfen? Der 19jährige Marco, der wie viele der Teilnehmer aus dem Raum Siegen gekommen war, formuliert es so:

"Man überwindet die Schwerkraft."

JSRG-Fahrt Bravo.TXT (01-11-96 01:53:04):

Katzwinkel/Köln.

Erstkläßler schwimmen 2500 Meter, zwölfjährige Kinder schaffen sieben Kilometer im Wasser - für solche besonderen Leistungen, darunter auch gute Plazierungen bei den ADAC-Fahrrad-Gaumeisterschaften, wurden jetzt junge Mitglieder der Jugendschwimm- und Radsportgruppe (JSRG) Katzwinkel belohnt.

Neun Kinder durften das beeindruckende Druckhaus von "Bauer-Druck" in Köln-Niehl besichtigen.

In einer Schlagzahl von 45.000 Stück pro Stunde werden hier unter anderem alle Exemplare der größten deutschen Jugendzeitschrift produziert.

Die Katzwinkeler Kinder konnten schon in der Ausgabe blättern, die erst eine Woche später erscheint - mitnehmen durften sie jedoch keine, aus Geheimhaltungs-Gründen.

Dafür bekamen sie aber ein Mittagessen gratis, und von der Kantine im zwölften Stock aus konnten sie gleich noch einen guten Überblick auf die benachbarten Ford-Werke genießen.

Nach der Führung durchs Druckhaus, die der Produktionsleiter persönlich übernommmen hatte, gingen die Kinder noch zur Betriebsärztin, die mit ihnen Seh-, Hör- und Lungentests durchführte.

So durften die Jungschwimmer unter anderem ein Computerdiagramm ihres Lungenvolumens mit zurück nach Katzwinkel nehmen.

Judt und Beck.TXT (13-03-96 12:32:02):

Katzwinkel/Kreis Altenkirchen.

RO.

"Ich mache Land und Leute verrückt - für die Kinder."

Das gesteht Jugendtrainer Gerhard Judt, und für sein größtes Ziel ist er nun "bis nach Mainz gewirbelt."

Erfolgreich:

Sogar Ministerpräsident Kurt Beck ist auf den Katzwinkeler aufmerksam geworden, der den ehrgeizigen Plan verfolgt, einen Fahrradübungsplatz als gemeinnützigen Freizeit-, Sport- und Jugendtreff zu errichten (die RZ berichtete).

Als Landesvater Beck kürzlich Niederfischbach besuchte, nahm er sich Zeit für das Katzwinkeler Projekt.

Gerhard Judt erklärt sich das mit der weiterhin starken Unterstützung durch MdL Franz Schwarz - und auch so:

"Trotz terminlicher Probleme war es Kurt Beck wichtig, daß sein Ziel ,kinderfreundliches Rheinland-Pfalz` auf lokaler Ebene von einem Privatmann verwirklicht wird."

Beck sprach mit dem Katzwinkeler und sah sich die Planzeichnung für den Übungsplatz an.

Erstellt wurde sie von "einem Jugendlichen, der in einem Architekturbüro arbeitet", freut sich Judt.

Die ältere Jugend hilft der jüngeren Jugend - unter diesem Motto soll der Platz entstehen.

Tatkräftige Unterstützung für das Projekt ist freilich auch von der Wirtschaft und den Institutionen gefordert.

ADAC, AOK und die "Platzherren" am avisierten Standort des Projekts, den Schützenverein Elkhausen-Katzwinkel, weiß Judt auf seiner Seite; mit den Jugendämtern und Schulen wird ebenfalls zusammengearbeitet.

"Doch besonders die Kommunen sind gefragt", betont Judt - "das Land hat Zuschüsse in Aussicht gestellt, aber ohne Hilfe der Verwaltungen vor Ort werden die nicht fließen."

Judt, Trainer der Jugendschwimmgruppe Katzwinkel, die auch junge Mitglieder aus Betzdorf und Niederfischbach hat:

"Ich habe erfahren müssen, daß es einfacher ist, 1.000 Mark für Bosnien zu sammeln als 100 Mark für die eigenen Kinder."

Er ist froh darüber, "daß uns solche väterlichen Freunde wie Franz Schwarz und der Schützenvereins-Vorsitzende Helmut Weber den Rücken stärken - die meisten anderen helfen nur mit dem Mund, um PR für sich selbst zu machen."

Vom TuS Katzwinkel hat sich die Jugendschwimmgruppe als Abteilung inzwischen getrennt.

Seit kurzem ist die Gruppe, die in Daaden trainiert, als "Jugendschwimm- und Radsportgruppe Katzwinkel" (JSRG) ein eigenständiger, eingetragener Verein.

Gründungsmitglied ist Franz Schwarz, "der uns schon lange hilft - und das", betont Judt angesichts der anstehenden Landtagswahl, "obwohl Katzwinkel gar nicht in seinem Wahlkreis liegt."

Bild:

Ministerpräsident Kurt Beck (Mitte) nahm sich Zeit für das Katzwinkeler Jugendprojekt - und den Plan zur Hand.

Links im Bild Gerhard Judt, rechts MdL Franz Schwarz.

Judt Urkunde.TXT (18-12-96 12:38:27):

Katzwinkel.

(fr) Sechs Kinder der Katzwinkeler Grundschule gehören zu den rheinland-pfälzischen "Top Ten" in ihren Altersklassen, was die Sicherheit auf zwei (Fahrrad)-Rädern angeht.

Stefanie Pfeifer, Jennifer Hörner, Lena Judt, Simon Brägger, Matthias Blatter und Erik Wäschenbach - alle im dritten Schuljahr - erreichten bei den Landesmeisterschaften des ADAC/AOK-Turniers "Sicher auf zwei Rädern" allesamt Plätze unter den ersten Zehn.

Dafür bekamen sie jetzt in der Grundschule eine Ehrenurkunde von ihrem Trainer Gerhard Judt, dem Vorsitzenden der Jugendschwimm- und Radsportgruppe (JSRG) Katzwinkel.

Außerdem erhielten sie noch einmal kleine Geschenke von der AOK, die ab nächstem Jahr die Sicherheitsturniere nicht mehr unterstützen darf.

Bei der Verleihung der Urkunde, die von Vertretern der AOK, der Polizei und vom Bürgermeister unterschrieben ist, betonte Schulleiter Ludwig Morgenschweis:

"Es ist unser gemeinsames Ziel, Kinder und Jugendliche für den Straßenverkehr sicher zu machen."

Er rief seine Schüler auf, an dem von der JSRG ausgerichteten Fahrradsicherheits-Turnier teilzunehmen, das alljährlich auf dem Schulhof stattfindet.

Auch der SPD-Landtagsabgeordnete Franz Schwarz war zur Verleihung in die Grundschule gekommen, als Gründungsmitglied der JSRG.

Ein "Ur-Mitglied" der Jugendschwimmgruppe, das über Nacht prominent wurde, hat ebenfalls seine Unterstützung zugesagt:

Die neue Miß Germany Nadine Schmidt, aufgewachsen in Katzwinkel, will sich für die gute Sache der JSRG einsetzen.

Judt-Test.TXT (28-10-96 13:38:57):

Kreis Altenkirchen.

(fr) Wer hilft einem Kind, das zu ertrinken scheint? In heimischen Schwimmbädern wurde diese Frage jetzt mit 60 Versuchen untersucht.

Und zwar von dem Vorsitzenden der Jugendschwimm- und Radsportgruppe (JSRG) Katzwinkel, Gerhard Judt.

Nachdem er in der Zeitung von einem Badeunfall im Westerwald gelesen hatte, wo umstehende Erwachsene untätig blieben, machte er sich mit seiner Tochter Annika auf zum Test.

Die Vierjährige kann sehr gut schwimmen und hat schon vor einem Jahr die Schwimmprüfung "Seepferdchen" absolviert.

Bei der Untersuchung jedoch spielte sie Nichtschwimmerin - und tat so, als würde sie im Wasser untergehen.

"Wir sind zu zwanzig Schwimmbädern im Umkreis von 50 Kilometern gefahren, haben dort jeweils drei Versuche durchgeführt", erklärt Gerhard Judt.

Von den insgesamt 60 Tests seien lediglich 10 positiv ausgegangen; einmal half ein Bademeister, neunmal waren es Besucher.

Trauriges Fazit:

"Das Kind", so Judt, "wäre vierzigmal ertrunken!" Die Reaktionen der Umwelt machten Gerhard Judt oft wütend.

Er berichtet, daß ein Erwachsener sich der Verantwortung mit den Worten "Soll der Alte doch besser aufpassen!" entzogen habe.

Die Bademeister seien teilweise von der Bildfläche verschwunden gewesen, hätten sich zurückgezogen und Kaffee getrunken, erlebte Gerhard Judt - "und einer war so von einem tätowierten Bikini-Mädchen fasziniert, daß er das mit dem Wasser kämpfende Kind übersah!" Bei der Jubiläumsfeier eines Schwimmvereins hätten nicht einmal die vielen anwesenden Rettungsschwimmer geholfen:

drei Versuche, "dreimal wäre das Kind ertrunken!" Indem er seine Beobachtungen öffentlich macht, will JSRG-Vorsitzender Judt die Allgemeinheit wachrütteln:

"Jeder sollte stärker auf den anderen aufpassen, anstatt nach Unfällen mehr Kontrolle zu fordern!" Viel mehr Aufsichtspersonal in den Schwimmbädern einzustellen, sei ja schon aufgrund der Finanzsituation gar nicht möglich - "wie teuer müßte der Eintritt werden, um perfekte Kontrolle zu ermöglichen?" Eltern und Badegäste seien darum gefragt:

"Einer für alle, alle für einen", wünscht sich Gerhard Judt, der dieses soziale Verhalten mit seinen jungen Schützlingen im Verein übt.

Er hofft, daß sein Test ein Denkanstoß für die Bevölkerung ist.

Sehr nachdenklich wurde Gerhard Judt, als er mit seiner Tochter Annika, 4, die Hilfsbereitschaft in den Schwimmbädern testete.

JudtRadplVers.TXT (06-05-96 14:10:20):

Katzwinkel.

Etwa 100.000 Mark würde das Jugendprojekt der Katzwinkeler Jugendschwimm- und Radsportgruppe e.V.

(JSRG) kosten.

Nach einem ersten Treffen mit Behörden und Förderern ist Initiator Gerhard Judt nun optimistisch:

"Der Behördenapparat gerät ins Laufen - die Maschinerie ist in Gang gebracht!" Geplant ist, auf dem Schützenplatz Katzwinkel einen Fahrradübungsplatz einzurichten, um die Kinder sicherer auf zwei Rädern zu machen; damit soll gleichzeitig eine Art Jugendtreff entstehen (die SZ berichtete).

Über das Projekt sprachen jetzt Gerhard Judt und Stephan Weitershaus von der JSRG mit dem Schützenvereins-Vorsitzenden Helmut Weber, Manfred Greb (Schutzpolizei-Inspektion Betzdorf), Bernd Kohnen und Petra Eul-Orthen (Kreisjugendpflege), Michael Cremer von der AOK Altenkirchen, Anton Roos (Vorsitzender der Kreisverkehrswacht) und dem Katzwinkeler Beigeordneten Hubert Kathage.

Mit dabei auch der Landtagsabgeordnete Franz Schwarz, der das Projekt tatkräftig unterstützt und Gründungsmitglied der JSRG ist.

Er betonte die landesweite Pilotfunktion des Projekts:

"Daß ein Verein einen solchen Übungsplatz errichtet, das hat es in ganz Rheinland-Pfalz noch nicht gegeben."

Nach dem über zwei Stunden langen Gespräch im Schützenhaus Katzwinkel zog Gerhard Judt eine positive Bilanz:

"Alle haben sich bereiterklärt, uns zu unterstützen."

Man will nun gemeinsam ein tragfähiges Konzept erarbeiten.

Ob das ambitionierte Projekt einmal Realität wird? "Ich hoffe", so Judt, "daß dies nun der erste Schritt war."<- Käsgen2.TXT (13-06-96 17:33:12):

Nassen.

(fr) Bernd Käsgen aus Nassen bei Eichelhardt bleibt im Behindertenfahrsport weiter erfolgreich.

Der Mannschafts-Weltmeister qualifizierte sich nun für das Internationale Fahrturnier vom 24.

bis 30.

Juni im niederländischen Westerborg.

Es gilt als Ersatzveranstaltung für die Olympiade der behinderten Sportler.

Da die Fahrer für die Paralympics 1996 in Atlanta noch nicht zugelassen sind, sondern erst für die paralympischen Spiele in Sydney im Jahr 2000, veranstaltet der holländische Fahrerverband dieses große Turnier.

In den Niederlanden findet auch die nächste Weltmeisterschaft 1998 statt.

Nach seinem großen Erfolg bei der Weltmeisterschaft im englischen Hartpury 1994, wo er in der Einzelwertung den zweiten Platz erreichte und mit der Mannschaft den Weltmeistertitel holte, trainiert er jetzt engagiert für das Turnier in Holland.

Starten wird er mit seiner 15jährigen Schimmelstute Gloria.

Daß die beiden in Form sind, bewiesen sie auf einem heimischen Turnier in Asbach, wo sie die Geländefahrt und das Hindernisfahren gewinnen konnten.

Bei einem gut besetzten Fahrturnier in Dilkrath am Niederrhein konnten sie die kombinierte Prüfung - Dressur, Gelände- und Hindernisfahren - der Klasse L für sich entscheiden.

Das ist ein großer Erfolg für Bernd Käsgen, da alle diese Turniere im Regelsport und nicht im Behindertensport stattfanden.

Bernd Käsgen ist 42 Jahre alt, seit 15 Jahren querschnittsgelähmt.

Trotz seines Unfalls hat er den Lebensmut nicht verloren und sich dem Fahrsport zugewendet.

Er versorgt seine Pferde selbst; das Ausmisten der Ställe, das Putzen und Aufschirren der Pferde schafft und bewältigt er vom Rollstuhl aus.

Für ihn ist es eine große Freude, mit den Pferden zu arbeiten und durch Wald, Feld und Flur zu fahren.

Dies gibt ihm sehr viel Kraft.

Das internationale Turnier in Holland stellt hohe Anforderungen.

Es wird eine Dressurprüfung der schwersten Kategorie (Klasse S) verlangt, sowie eine Geländestrecke von 15 Kilometern mit fünf Hindernissen und eine abschließende Hindernisfahrt.

Transport und Unterkunft sind sehr teuer.

Da aber kein Verband sich an den Kosten für eine solche Turnierteilnahme beteiligt, muß der behinderte Pferdeliebhaber selbst in die Tasche greifen.

Es wäre schade, wenn die Teilnahme an diesem Turnier aus finanziellen Gründen scheitern müßte.

Darum hofft Bernd Käsgen (Telefon:

02681/6527) auf Freunde, die den Behindertensport unterstützen möchten.

Bernd Käsgen mit der Schimmelstute Gloria und seiner Freundin Eva Hübbe hinten auf dem Wagen, die ihn seit vielen Jahren auch als "Groom" (Gehilfe) im Wettkampf unterstützt.

Das Bild entstand bei bei einem Turnier in Altenkirchen, wo Bernd Käsgen seine Künste vorführte.

Lokschuppen-Punk.TXT (11-02-96 00:03:11):

Betzdorf.

Etwa 400 Besucher hat der Betzdorfer Kulturverein Lokschuppen jetzt in die Stadthalle locken können - zu seinem sechsten Rockfestival, das musikalisch wohl das bisher härteste war.

Serviert wurden drei Hardcore-Bands.

Zunächst die "Lokalhelden" von "Mortal Wrath", der sich seit Jahren stilistisch treu bleibenden Powermetal-Band.

Zwei neue Songs boten die Betzdorfer Jungs - und einen weiteren Gitarristen:

Heinrich Pfeifer aus Steineroth.

Der knapp 16jährige, der schon mit zwölf Jahren die elektrische Klampfe in die Hand nahm, absolvierte seinen ersten Auftritt.

Den nächsten wird er in einer Brachbacher Kneipe bestreiten, wo im März erstmals ein "Heavy-Abend" stattfinden soll.

Und die Betzdorfer haben sich einen besonderen Gig an Land gezogen:

Im Herbst werden sie an der Universität London spielen.

In der Betzdorfer Stadthalle hatten sie jetzt noch einmal ein Heimspiel, brachten ihr Publikum gut in Stimmung.

Das gelang auch der Siegener Hardcoreband "kalashnikow", die, irgendwo zwischen Punk und Metal angesiedelt, nonstop harte Salven feuerte.

Leider kamen ihre technischen Qualitäten über die Anlage nicht recht heraus.

Auf bayerischen Punk war sie besser abgestimmt:

auf die schnellen "Schweisser", den Topact des Abends.

Schon zweimal hatte der Kulturverein Lokschuppen die harten Bajuwaren nach Betzdorf geholt - inzwischen sind sie eine der angesagtesten deutschen Bands.

In der Stadthalle präsentierten sie sich so hart wie nie zuvor:

Gab es bei den früheren Auftritten noch reichlich Funpunk-Elemente, so donnerten die "Schweisser" nun gnadenlos heftig zur Sache; mit viel mehr Speed brachten sie ihre Fans in Wallung.

Fazit:

ein gutes Festival - und für den bemühten Kulturverein "so gerade eben kein Mißerfolg", bilanzierte Geschäftsführerin Anja Griffel.

Immerhin konnten am Abend drei neue Mitglieder geworben werden, etwa 115 sind es jetzt.

Die Tendenz ist steigend, während die Veranstaltungen weniger werden.

"Wir bekommen 50 Prozent weniger Zuschüsse von der Stadt", erläuterte Griffel, "und vom Kreis seit zwei Jahren gar nichts mehr."

Doch ein Zuschuß vom Kreis über 5.000 Mark sei für dieses Jahr zu erwarten - und die Verbandsgemeinde habe ihre Zuschüsse nicht gekürzt.

Zum ersten Mal in der Betzdorfer Stadthalle:

die Siegener Band "kalashnikow" Miß Baltic.TXT (21-11-96 00:00:00):

Betzdorf/Helsinki.

(fr) Die Betzdorferin Nadine Schmidt, 20, wurde zur schönsten Frau von halb Europa gewählt.

Sie siegte bei der Wahl zur "Miß Baltic Sea".

Das bedeutet:

Nadine Schmidt, geboren in Kirchen und aufgewachsen in Katzwinkel, gewann in Helsinki gegen die Schönsten der Schönen aus Finnland, Schweden, Estland, Litauen, Polen, Dänemark, Rußland und Lappland.

Und das deutlich.

590 Punkte wurden ihr zugesprochen - der Zweiten nur 410.

Fast eine ganze Woche lang mußten sich die Teilnehmerinnen begutachten lassen.

Präsentationen, Galas und ein bewerteter Tanzabend mit Tango und Walzer standen vor den entscheidenden drei Auftritten unter gleißendem Licht:

Badedurchgang, Galakleidung, Freizeitmode.

Dabei mußten auch Fragen in Sekundenschnelle beantwortet werden.

"Welche drei Dinge würden Sie auf den Mond mitnehmen?" lautete die Frage an Nadine Schmidt im Badeanzug - sie antwortete "Was zu essen, meine Mutter Brigitte und mein Beautycase, mit Zahnbürste und Waschutensilien!" Die Miß erinnert sich:

"Ich war eigentlich ganz locker und nicht aufgeregt."

Immerhin fing sie auch schon mit 15 Jahren an, als Model und Mannequin zu arbeiten.

Nadine absolvierte eine Ausbildung bei dem "Bundesverband der Mannequins, Fotomodelle und Dressmen e.V.".

Bereits zwei Jahre später drehte sie einen Werbespot mit Tom Selleck.

Nach vielen Modenschauen und Fotoshootings kennt Nadine Schmidt die Situation, beobachtet zu werden und agiert souverän.

"Ich finde es gut, wenn die Menschen, die von Gott einen schönen Körper geschenkt bekommen hat, dazu stehen!", findet Nadine.

Ihr schöner Körper in Zahlen:

58 hübsche Kilogramm verteilt auf 1,78 Meter - in den Proportionen 92-62-92.

Sie ernährt sich vegetarisch, ißt viel Rohkost.

Doch Nadine kann sich auch mal Schokolade und Lakritze gönnen, Süßes setzt bei ihr nicht stark an.

Der Sieg in Helsinki bescherte ihr bis jetzt schon zwei Fernsehauftritte, wobei sie von einem Privatsender zum Kochen vor der Kamera aufgefordert wurde.

"Jetzt öffnen sich die Türen international", berichtet Nadine Schmidt:

Sie hat nun einen professionellen Vertrag mit der Agentur "Miß Germany Association (MGA)", über die sogar die Wahl zur "Miß Universum" läuft.

Ihre Ausbildung als Arzthelferin, bei einer Betzdorfer Arztpraxis, will sie jedoch auf jeden Fall zu Ende bringen.

Wie fühlt man sich nach einem solchen Erfolg - noch hübscher? "Ich fühle mich ganz normal.

Ich habe mich dadurch nicht verändert!", versichert Nadine, die in ihrer Freizeit gerne die Fitness steigert, Choreographien für Modeschauen entwirft und mit "Ronny" joggt, ihrem putzmunteren Westhighland-Terrier.

Nadines nächstes große Ziel ist die Miß-Germany-Wahl.

Und da hat sie hervorragende Chancen - das zeigt ihre ungewöhnliche "Miß-Karriere" im Überflieger-Stil:

Direkt beim Veranstalter MGA bewarb sich Nadine Schmidt für ihre erste Wahl, zur "Miß Rheinland Pfalz" in Trier, und wurde ohne eine lokale Vorentscheidung sofort nominiert.

Den Wettbewerb gewann sie.

Und bei der Miß-Baltic-Sea-Wahl durfte Nadine Schmidt für die erkrankte Miß Germany einspringen.

Unter allen Schönheitsköniginnen auf Bundesland-Ebene hatte die MGA jene Dame ausgewählt, die wohl die besten Chancen haben würde.

Diese erfahrene, professionelle Agentur suchte Nadine Schmidt aus.

Man wird zukünftig wohl noch viel von ihr sehen.

Und übrigens, es darf geträumt werden:

In festen Händen ist sie noch nicht ...

Miß Germany.TXT (11-12-96 10:56:36):

Trier/Betzdorf.

(fr)Die Betzdorferin Nadine Schmidt hat es tatsächlich geschafft:

Sie wurde in der vorvergangenen Nacht in Trier zur neuen Miss Germany gewählt! Die zwanzigjährige Blondine siegte deutlich gegen ihre 16 Konkurrentinnen.

"Jedes der Mädchen war gut - ich habe mit dem Sieg nicht gerechnet", erklärte Nadine Schmidt nach der Wahl, als sie Ihre Preise bekam:

ein neues Auto , einen Vertrag über eine Fernsehrolle - Nadine wird bald in der Serie "Unter uns" zu sehen sein - und weitere Preise im Gesamtwert von 10.000 Mark.

Die Auszubildende zur Arzthelferin will ihre Ausbildung in Betzdorf dennoch beenden und strebt ein Medizinstudium an.

Ihren wertvollen neuen Titel möchte Nadine Schmidt auch nutzen, um sich bei der Drogenaufklärung an Schulen zu engagieren.

Klar lag Nadine Schmidt nach der Endausscheidung im Trierer Unterhaltungszentrum "Riverside" vor der Zweitplazierten, der 17jährigen Sandra Suppa aus Berlin, die von einem Fernsehsender als "Miss Arabella" nominiert war.

Den dritten Platz erreichte Anna Groth, 17, die Schönheitskönigin von Niedersachsen.

Die jüngste Teilnehmerin war übrigens 15, die älteste 23.

Zur schönsten Frau von Deutschland gekürt, vertritt Nadine Schmidt, gebürtig aus Katzwinkel, nun ihr Heimatland ein Jahr lang auf internationalen Model-Wettbewerben.

Sie wird die erste Frau aus dem Kreis Altenkirchen sein, die an den Wahlen zur "Miss Universe" teilnimmt ...

Vorher fliegt Nadine noch nach Rußland, wo sie um den Titel der Miss Europe antritt.

Michelmann-Fels.TXT (06-03-96 20:08:38):

Altenkirchen.

(fr) In einem kleinen Bauernhaus nahe Hamm wohnt ein Ehepaar, das hier seit Jahren erfolgreich eine schier unglaubliche Fertigkeit lehrt:

zehn- bis vierzigfach schnelleres Lesen.

Mit einem Vortrag stellen sich die beiden jetzt im Altenkirchener "Haus Felsenkeller" vor.

Als die Eheleute Rotraut und Walter Uwe Michelmann vor acht Jahren von Bonn nach Windeck zogen und eine "Schnell-Lesen-Praxis" im Wiedenhof eröffneten, "wurden wir noch oft als Spinner abgetan."

Das hat sich mittlerweile, berichtet Diplompädagoge Michelmann weiter, gründlich geändert.

Auch nachdem ein Nachrichtenmagazin 1993 über die Michelmanns berichtete ("400 Seiten in 40 Minuten"), trauen sich immer mehr Schnell-Lesen-Schüler an die Öffentlichkeit.

So bestätigte jüngst ein Medizin-Professor in der wissenschaftlichen Zeitschrift seines Berufsverbands, daß er das Schnell-Lesen gelernt hat.

Und dies mit voller Nennung seines Namens inklusive Wohnort.

Solche Berichte existieren inzwischen auch von einem Diplomingenieur in einer Fachzeitschrift und von einem Fachanwalt für Steuerrecht, der für das "Anwaltsblatt" schrieb:

"Ich lese mit 56fachem Tempo."

"Das ist das Ergebnis von mehr als zehn Jahren Arbeit, in der wir eine amerikanische Methode der 50er Jahre weiterentwickelt haben", so Michelmann.

Mit dem nun ausgereiften System sei es möglich, das Schnell-Lesen jedem beizubringen, der es braucht.

Wie soll das funktionieren? Zunächst, verrät Lesecoach Michelmann, werde das innere Mitsprechen beim Lesen wegtrainiert.

Das Mitsprechen ("Subvokalisation") sei ein Tempostopper - allerdings auch zur Orientierung im Text notwendig, um überhaupt lesen zu können.

"Darum muß unbedingt eine neue Form des Lesens antrainiert werden."

Und die sieht so aus:

Der Zeigefinger schwingt über den Text; die Augen folgen automatisch diesem Bewegungsreiz und werden so durch die Zeilen gesteuert.

"Was sich so einfach anhört, ist es leider für den Kopf nicht", betont Michelmann.

"Denn die Sache mit dem Finger ist eine Konditionierung, die optimal überwacht werden muß - sonst macht man sich das Lesen kaputt."

Man sollte auf keinen Fall versuchen, sich das selbst beizubringen.

"Und um jegliche Gefährdung für den Schüler auszuschließen", ergänzt Ehefrau Rotraut, "lehren wir als Trainerpaar stets in monatelangem, intensiven Einzeltraining."

Das kostet entsprechend - eine fünfstellige Summe.

Günstigere Angebote mache die, esoterisch orientierte, amerikanische und deutsche Konkurrenz.

"Doch vor deren ,alpha-lesen` und `PhotoReading` ist uns nicht bange", erklären die Michelmanns:

"Nachdem wir uns schon so lange mit der Materie beschäftigen, wissen wir genau, was geht - und was nicht."

Was indes funktioniere, sei die "fernöstliche Methode".

"Dafür ist ein tranceartiger Zustand nötig - für Berufsleser recht unpraktikabel."

Woher kommt denn nun das 40fache Tempo - ohne Trance? "Indem man nicht mehr einzelne Wörter, sondern Blickflächen verarbeitet", so die Antwort der Leselehrer.

Wenn man nicht mehr jedes einzelne Wort innerlich mitsprechen müsse, könne man direkt alle Wörter, die man auf einen Blick scharf sieht, ohne Verzögerung aufnehmen.

Das Gehirn sei in der Lage, die Wörter zu einem sinnvollen Ganzen zu verarbeiten - wie Pinselstriche zu einem Bild.

Das Tempo wird dabei vom Tempo des Zeigefingers bestimmt, der in einer slalomartigen Schlängel-Bewegung über den Text fliegt.

"Das sieht zwar aus wie Zauberei", schmunzelt Michelmann - es basiere aber alles auf natürlichen Gegebenheiten.

Diese Tatsache überzeuge jährlich etwa zehn Führungskräfte der Wirtschaft, die Schnell-Lesen-Praxis zu konsultieren.

Für die Leser, für die sich das aufwendige Training nicht rechnet, hat der Wiesbadener Gabler-Verlag einen Ratgeber der Michelmanns veröffentlicht.

In dem 200-Seiten-Werk "Effizient lesen" verraten die Trainer Tips und Techniken, die das Leseleben im Beruf leichter machen - und mit denen man seine Leseleistung immerhin verdoppeln kann.

Die wichtigsten Inhalte des Buchs stellen die Autoren am Mittwoch, 20.

März, ab 20 Uhr im "Haus Felsenkeller" vor.

400 Seiten in 40 Minuten:

Rotraut und Walter Uwe Michelmann Mortal Wrath bebop96.TXT (01-12-96 20:20:15):

Sassenroth.

(fr) Wer heutzutage als Nachwuchsrocker was sein und auftreten will, für den ist eine CD-Aufnahme fast schon Pflicht.

Ein Demo auf Silberscheibe wird jetzt auch die Betzdorfer Metalband "Mortal Wrath" aufnehmen.

Bei ihrem letzten Auftritt vor dem Gang ins Studio präsentierten sie sich in der Sassenrother Musikkneipe "bebop" - und da wurde klar, daß es ihre Songs wert sind, auf "Silberlinge" graviert zu werden.

Nach inzwischen vier Jahren zeigen sich die jungen Betzdorfer um Frontmann Oliver Gritschke immer noch druckvoll, dabei mit vielen Breaks und interessanten Intros abwechslungsreich wie nie - "Neuzugang" Stefan Weber, der im Sommer mit seinem Keyboard zu der Gruppe stieß, tat der Band sehr gut.

"Mortal Wrath" haben einen speziellen Stil gefunden, kein Song klingt mehr wie der andere.

35 eigene Lieder haben sie mittlerweile im Repertoire.

Acht bis neun werden auf der CD zu finden sein, die im März erscheinen wird und mit einer "Release-Party" im Jugendtreff Betzdorf vorgestellt wird.

Danach werden die Betzdorfer bei einem Open Air in Kassel auftreten und planen, mit der CD im Gepäck, eine "Westerwald-Tour" zu absolvieren.

Moto-Cross gg Judt.TXT (21-11-96 19:54:59):

Katzwinkel.

(fr) Die geschickten Nachwuchsradler von der JSRG Katzwinkel stellten sich jetzt einer besonderen Herausforderung:

Sie traten gegen einen Moto-Cross-Fahrer an, der Vereinsmeister bei den Motorsportfreunden (MSF) Wissen ist und bei den Deutschen Meisterschaften mitfährt.

Der Niederfischbacher MSF-Fahrer Manuel Bruggeman, 17, nahm die Wette an.

Mit seiner 250er Husqvarna vom Team Nohl (Hattert) versuchte er auf dem Schulhof Katzwinkel, den kniffligen ADAC-Fahrradparcours besser zu bewältigen als die geübten Kids von der JSRG.

Schnell stellte sich heraus, daß er keine Chance hatte, bei Spurbrett- und Slalomfahrt - nach 20 Fehlerpunkten hörte der Schiedsrichter, JSRG-Vorsitzender Gerhard Judt, mit dem Zählen auf ...

Doch der Spaß stand im Vordergrund, un so werden auch beide Wetteinsätze eingelöst:

Moto-Cross-Fahrer Manuel wird die Kinder zu einem DM-Lauf einladen, wo sie gemeinsam zelten wollen - und die jungen Radler werden ihm sein Motorrad mit der Zahnbürste putzen.

Auf dem Sicherheitsparcours haben die Katzwinkeler Kinder schon viele Erfolge errungen (die WR berichtete).

So wurde Stefanie Pfeifer kürzlich Landesmeisterin, woraufhin sie nun auf ADAC-Kosten nach Dresden zur Deutschen Meisterschaft geflogen wurde.

In ihrer Altersklasse errang die Katzwinkelerin einen beachtlichen sechsten Platz.

Auch mit solchen Plazierungen zeigen die JSRG-Kinder immer wieder, wie sicher sie ihre Fahrräder beherrschen.

Vorsitzender Judt betont angesichts einer Untersuchung des Statistischen Landesamts, wie wichtig das ist:

Jeder dritte Verkehrsunfall von sechs- bis neunjährigen Kindern passiert auf dem Fahrrad, bei den zehn- bis vierzehnjährigen sind es 42 Prozent.

Die Bemühungen des Katzwinkeler Vereins werden von vielen Helfern und Sponsoren unterstützt - leider kann einer der wichtigsten, die AOK Altenkirchen, ab dem kommenden Jahr nicht mehr dabei sein:

Aufgrund der Sparzwänge im Gesundheitswesen darf die AOK den Verein nicht mehr unterstützen.

reitertreffenkatzw.TXT (05-08-96 21:37:45):

Viele Besucher lockte das erste "Katzwinkeler Reiter- und Fahrertreffen" an.

Auf dem Hof Schönborn hatten die Freizeitreiter aus der Umgebung eine nette Gelegenheit, Gleichgesinnte zu treffen.

Bei bestem Wetter und Countrymusik war die Resonanz auf die Premiere gut; über 40 Pferde konnten gezählt werden.

Initiator und Veranstalter Josef Wagener, der schon an eine Wiederholung denkt, hatte eigens einen schönen Geschicklichkeitsparcours gebaut, auf dem dann 34 Teilnehmer starteten.

Es siegte (im Bild von links) die Katzwinkelerin Miranda van Wyik auf "Linda" vor Herbert Assenmacher aus Karseifen bei Wissen (auf "Jessy") und dem Wehbacher Thomas Holz auf "Flicka".

Vierte wurde Sarah Olk, Obererbach, auf "Dennis".

Schach Bertha-v-S.TXT (15-12-96 03:20:57):

Betzdorf.

(fr) So viele wie noch nie spielten jetzt beim Schachturnier an der Bertha-von-Suttner-Realschule:

Insgesamt 32 Schüler, Eltern und Lehrer lockte es in ihrer Freizeit an die Betzdorfer Schule.

Auch viele Ehemalige kamen - sogar mehr als "aktuelle" Schüler - mit Dirk Lietzow sogar einer eigens aus Holland; und ein früheres Mitglied der Computer-AG half, die Ergebnisse auszuwerten.

Grund für die gute Resonanz:

Bereits seit elf Jahren bietet die Realschule eine Schach-AG an, die der Lehrer Martin Weber gegründet hat und bis heute leitet.

Beim Turnier, das Weber ebenfalls auf die Beine gestellt hat, kämpften die Konkurrenten mit ihren Köpfen um einen Wanderpokal, den der Schul-Förderverein gestiftet hatte, nach dem gerechten "Schweizer" Spielsystem.

Das bringt Stärkere gegen Stärkere, Schwächere gegen Schwächere an die Bretter - und da saßen in Betzdorfer allerdings fast nur männliche Schachfans, lediglich eine Frau (Simone Pfeifer) konnte die weibliche Logik beweisen.

Squash-DM.TXT (25-11-96 15:39:24):

Altenkirchen.

(fr) Squash-Fans dürfen sich freuen - bald bekommen sie ihren Sport auf Spitzenniveau, live und "vor der Haustür" geboten:

In Altenkirchen werden die Deutschen Squash-Meisterschaften ausgetragen.

Die 22.

Deutsche Einzelmeisterschaft - dotiert mit 10.000 Mark - findet in der zweiten Januarwoche im Sportzentrum Glockenspitze statt.

12 Damen und 24 Herren werden direkt eingeladen;eine Vorrunde, in der sich 12 weitere Spieler qualifizieren können, wird in Neumünster ausgetragen.

"Mehr Klasse als Masse" in Altenkirchen verspricht darum Rolf Köhnen, der Geschäftsführer des Deutschen Squash-Rackets-Verbands (Duisburg).

Der derzeit beste deutsche Squashspieler, Hansi Wiens, wird ebenso starten wie Sabine Schöne:Die amtierende Deutsche Meisterin rangiert auf Platz 8 der Weltrangliste.

Gute Sicht auf die Akteure ist gewährleistet.

Für die DM vom Mittwoch, 8.

Januar, bis Sonntag, 12.

Januar, wird in der Turnhalle im Sportpark eigens ein 9,75 mal 6,40 Meter großer Glascourt aufgebaut.

Das Ding wiegt sieben Tonnen.

In diesem "Glashaus" messen sich die Besten der derzeit etwa zwei Millionen deutschen Squashspieler.

Über 6000 Courts gibt es heute in Deutschland, nachdem der deutsche Squash-Verband erst 1973 gegründet wurde.

Die ersten Courts, damals noch "Wandspielhallen" genannt, entstanden 1930 in Berlin.

Direkter Vorfahre des Squash war das englische Wandspiel "Fives", das sich bis etwa 1790 großer Beliebtheit erfreute.

Über die Entstehungsgeschichte dieses Urahnen gibt es verschiedene Versionen:

Mönchszellen, aber auch Gefängniszellen werden als die Keimzellen aufgeführt.

1850 wurde die Bezeichung Squash erstmals erwähnt - 1908 war die Sportart schon olympisch.

Seit Beginn der Boomphase in den 60er Jahren hat sich eine Zuwachsrate von jährlich rund zehn Prozent herausgebildet.

Inzwischen spielen 15 Millionen Menschen Squash.

Den Namen übersetzt der Sport-Brockhaus mit "weicher Körper", in Anspielung auf den Ball.

Der, vier Zentimeter im Durchmesser und 24 Gramm leicht, erreicht übrigens im modernen Squashsport Geschwindigkeiten bis zu 200 Stundenkilometer.

Stefanie in RPR.TXT (21-03-96 02:32:01):

KIRCHEN.

RO.

Was passiert, wenn eine junge Frau nachts, kurz vor Mitternacht, etwa 200.000 Menschen ihre Telefonnummer bekanntgibt? Die Kirchenerin Stefanie Keuenhof, 29, hat`s ausprobiert.

Erst nachher sei ihr klar geworden, gesteht die attraktive Stefanie, "was ich da eigentlich getan habe" - als sie, derzeit "solo", sich in die Nachtsendung eines rheinland-pfälzischen Radiosenders einklinkte.

Mit ihrer sympathischen, femininen Stimme nannte sie live Name, Wohnort, Hobbys.

Und dann:

"Nullzwosiebenviereins - sechseinunddreißignullacht!" Sie kann es selbst "kaum fassen":

Stefanie gab damit ihre Geheimnummer preis - beantragt hatte sie die "wegen dummer Anrufe" (!) "Doch in jener Nacht war mir langweilig", erinnert sich die waschechte Kirchenerin, "und ich wollte noch mit jemanden telefonieren."

Dieser Wunsch sollte in Erfüllung gehen ...

"Ungelogen:

Ich hatte wirklich gerade erst den Hörer aufgelegt, da kam der erste Anruf", erzählt die in Niederfischbach ausgebildete Hotelfachgehilfin.

Derzeit arbeitet sie im örtlichen Altenzentrum.

Da stand sie am nächsten Morgen glücklicherweise nicht auf dem Dienstplan ...

Der erste "Call" kam aus Cochem.

Und wieder:

Kaum aufgelegt, schon klingelte es wieder - gegen drei Uhr legte Stefanie Keuenhof erst einmal eine Pause ein.

Am nächsten Morgen bimmelte es dann weiter, bis nachts, als ein Mann aus Kaisersesch durchkam.

"Essen konnte ich nicht.

Und weil ich einen Klingelverstärker habe, läutete es jedesmal im ganzen Haus.

Meine lärmempfindliche Katze ist verrückt geworden - mein Vater fast durchgedreht", schmunzelt Stefanie.

Die Anrufe kamen aus ganz Deutschland - das Keuenhofsche Domizil in der Kirchener Klotzbachstraße wurde sogar von der Nordseeküste angeklingelt.

Mit den meisten Männern hat sich Stefanie länger unterhalten, insgesamt über 15 Gespräche.

Wie viele es versucht haben, ist nur zu erahnen - es war ständig besetzt ...

Wer rief an? "Viele Brummifahrer und, weil ich im Radio von Motorrädern geschwärmt hatte, einige Biker."

Einer aus Köln lud sie ein:

"Such Dir `ne Tour aus!" Glück hat ein 32jähriger Motorradfahrer aus Katzwinkel - seine Einladung wurde erhört.

Und auch mit ein, zwei anderen will sich Stefanie mal treffen.

"Nur zum Kaffeetrinken!", betont sie angesichts eines bevorstehenden "Blind date" mit einem Vertriebsleiter aus Darmstadt.

"Aber man weiß ja nie, was sich ergibt."

"Nötig" hätte die schlanke Langhaarige eine solche Aktion sicher nicht gehabt.

"Und ich wollte ja auch nur telefonieren, meinte das nicht als Kontaktanzeige."

Viele Hörer indes hätten das anders verstanden.

Körperliche Daten seien aber nicht verlangt worden.

"Nur einer, der fragte nach meiner Größe - es war ein Biker, der erfahren wollte, ob ich in seinen Mitfahrer-Lederkombi passe ..."

Regelrecht unseriöse oder gar sexuell belästigende Anrufe habe sie keinen einzigen bekommen.

Wohl deshalb, weil sie ihr Selbstbewußtsein schon mit dem Mut, ihre Nummer zu nennen, bewiesen hatte.

Ein Herr aus Essen rief an, "nur um zu sagen, daß er meinen Mut bewundert."

Was sagen die Bekannten dazu? Stefanie:

"Kaum jemand kann verstehen, was ich da getan habe.

Einer meinte:

,Du bist verrückt!` Das sagte der fünfmal hintereinander."

Doch die junge Frau bereut es keineswegs:

"Einige haben angerufen, um zu fragen, ob man so etwas machen kann.

Man kann!" Viele interessante Dialoge, höchst verschiedene Gesprächspartner.

"Aber irgendwie", kommt Stefanie ins Grübeln, "wundere ich mich schon selbst über meine Courage ..."

Jetzt ist`s aus mit der Geheimnummer - etwa 200.000 Radiohörer kennen sie nun:

Stefanie Keuenhof, 29, aus Kirchen.

Sue & Ministars2.TXT (07-03-96 20:09:20):

Betzdorf.

(fr) Vor anderthalb Jahren startete das Experiment, der heimischen Kulturszene eine weitere Facette hinzuzufügen:

einen durchweg professionellen und auch kommerziellen Kinderchor - "Sue & die Ministars".

Nun präsentieren sich die Ministars in Herdorf mit ihrem neuen Programm.

Und mit dem wollen sie in die "ZDF-Hitparade".

Die elf Kids singen, tanzen und bringen Playback-Showeinlagen - zwischen Pop, Schlager und Disco.

Damit bekamen sie schon Auftritte u.a. bei einem Autohaus in Eiserfeld, im Siegener Leimbachstadion, bei einem Fast-Food-Konzern und, vor 1.500 Zuhörern, in einer Freudenberger Großraumdisco.

Damit es für die Kinder nicht zu stressig werde, so Bandleaderin Sue Helmecke (Betzdorf), "nehmen wir aber nur maximal zwei bis drei Auftritte pro Monat an, proben nur einmal pro Woche - und nie in den Ferien."

Stattdessen wurde das Drumherum immer mehr professionalisiert:

Für die Frisuren sind inzwischen nicht mehr die Eltern verantwortlich, sondern eine ausgebildete Friseurin; die Tanz-Choreografie übernehmen Monika Wolf und Melanie Heil von den "Glitzerfunken" des Karnevalvereins Scheuerfeld.

Und einen eigenen Komponisten haben die Ministars ebenfalls gefunden:

Edwin Stinner aus Herdorf.

Der ist auch Bandleader von "Take Five", wo Sue Helmecke selbst als Sängerin engagiert ist.

Stinner hat bereits zwei Songs fertig:

"Der kleine Clown" und "Weil den Menschen die Liebe fehlt".

Damit werden sich die Ministars, die aus Betzdorf, Honigsessen, Katzwinkel, Scheuerfeld und Elkhausen kommen, bei der ZDF-Hitparade bewerben.

"Da werden auch Newcomer vorgestellt", so Sue Helmecke.

Über Erfolglosigkeit müsse die Gruppe nicht klagen:

Bis Juni sei man ausgebucht.

Das große Geld verdiene die Kindergruppe indes noch nicht, so Helmecke:

"Mit den Gagen müssen Studio, Kosmetik und Kostüme bezahlt werden."

Und die Ministars treten auch nicht nur für Geld auf, sondern auch für wohltätige Zwecke.

Ein Problem gibt`s auch, bei den Ministars.

Nämlich "Männer-Mangel" - im Ensemble fehlt noch ein Junge.

Wer Interesse hat und etwa acht Jahre alt ist, kann sich bei Sue Helmecke melden (Tel 02741/21383).<- "Sue & die Ministars" - vorne Lisa Schäfer aus Bruche, mit fünf Jahren der jüngste Ministar.

TV Katz Spende.TXT (19-06-96 10:07:15):

Kirchen-Katzenbach.

(fr) Nach einem Vereinsfest freut sich üblicherweise der Kassierer - nicht so bei den Damen des Turnvereins Katzenbach:

Was die Turnerinnen bei ihrem Jubiläumsfest an Gewinn machten, haben sie nun für einen wohltätigen Zweck gespendet.

Beim "Tanz in den Mai" im Katzenbacher Bürgerhaus, anläßlich des 25jährigen Vereinsbestehens, waren 2.000 Mark Erlös zusammengekommen.

Diese Summe erhielt nun die heimische Selbsthilfegruppe für Spina bifida (Spaltbildung der Wirbelsäule) und Hydrocephalus (Störung des Gehirnwasserkreislaufs).

"Wir haben eine betroffene Familie in unserem Dorf", so Turnverein-Vorsitzende Marianne Neuser, "und wollten das Geld nicht für uns."

Toni Jünger aus Wallmenroth, Vorsitzender der Selbsthilfegruppe Siegen-Betzdorf-Olpe, nahm die Spende herzlich dankend entgegen.

"Es ist sehr bemerkenswert und heute nicht mehr selbstverständlich", so Jünger, "daß man über den Tellerrand blickt."

Das Geld solle größtenteils für eine Familienfreizeit der Gruppe verwendet werden, die im kommenden Jahr in Sondern am Biggesee stattfindet.

Die Vorsitzende des Turnvereins Katzenbach, Marianne Neuser, und Geschäftsführerin Kornelia Zimmermann (hinten, 2.

und 3.

v.l.) übergaben die Spende an Gruppenvorsitzenden Toni Jünger (hinten links).

Valance1&2.TXT (21-01-97 23:52:40):

20.11.96:

Hamm.

(fr) Wenn man bald Sängerstars wie Jürgen Drews oder Wolfgang Petry in Hamm begegnet, sollte man sich nicht wundern.

Denn Hamm an der Sieg ist neuerdings auch der Geburtsort von Millionen-Hits.

Der mit Goldenen Schallplatten hochdekorierte Produzent, Komponist und Texter Jean-Pierre Valance, 40, hat sich hier samt Studio niedergelassen.

Als ihn die WR in seinem geräumigen Haus nahe am Marktzentrum besucht, sieht sich der gebürtige Kölner gerade ein Video von R.E.M.

an.

"Die sind toll", lobt Valance - umso mehr freut es ihn, die deutsche Chartliste neben den Stereofernseher zu halten.

Da steht Valance nämlich exakt einen Rang höher als die US-Megaband:

auf Platz 1.

Und zwar mit dem Album "Alles" von Wolfgang Petry, das ihm wohl bald sein erstes Platin bescheren wird.

Die Gesamtzahl der verkauften CDs schätzt er, inklusive Kopplungen wie "Jürgen Hübners Hitmix", auf fünf bis zehn Millionen.

Auch international braucht sich Valance nicht zu verstecken.

Seine Komposition "Warum immer ich?", gesungen von Jürgen Drews, wurde für den aktuellen Diesel-Werbespot entdeckt und von MTV um die Welt gesendet - "das läuft jetzt in 75 Ländern!" Einen lukrativen Exklusiv-Vertrag mit dem Medienmulti Bertelsmann hat Valance gerade unterschrieben; er wird vorerst drei Jahre für deren Major-Label BMG arbeiten.

Bis vor acht Jahren arbeitete Jean-Pierre Valance noch als Koch für die Bundeswehr und hieß Hans-Jürgen Dönges.

Und seine Musikkarriere begann nicht gerade verheißungsvoll.

Dönges, aufgewachsen in Morsbach, fing mit Klavier an, hörte jedoch nach acht Monaten mit dem Üben wieder auf; dann lernte er Trompete, aber auch nur ein halbes Jahr.

Schließlich griff der Junge zur Gitarre und ging in eine Band.

Doch die verließ er - denn man ließ ihn nicht komponieren.

Was sich für seine damaligen Bandkollegen inzwischen als gravierender Fehler herausgestellt hat, hätte für Dönges eigentlich den Abschied von der Musik bedeutet.

Doch Anfang der 70er Jahre wußte er plötzlich, woran es lag und was er wollte:

Die Elektronik kam in die Musik, Hans-Jürgen Dönges war fasziniert.

Jetzt bekam er Lust zu lernen.

Das tat er sieben Jahre lang, nur für sich - "ich habe mich völlig zurückgezogen, war kaum noch unter Menschen."

Doch einige Freunde blieben ihm, und einer sagte irgendwann:

"Das wollen doch auch andere hören!" Dönges dachte sich den Künstlernamen Jean-Pierre Valance aus (aus Verehrung für den "Elektronikmusiker" Jean-Michel Jarre) und wagte sich nach Neunkirchen-Selscheid.

Dort hatte der Produzent Conny Blank sein Studio - "der arbeitete für die Eurythmics, Ultravox, Kraftwerk."

Und auch mit den "Bläck Föös".

Die hörten zufällig zu, als Valance seinen Song "Deutsches Kindchen" sang, und nahmen das Lied auf ihre LP "Immer wigger".

Das war 1984, doch weiter ging es für Valance erstmal nicht.

Aber dann, fünf Jahre später, traf er Jürgen Drews, der damals nur noch von "Ein Bett im Kornfeld" zehrte.

"Der hatte seit 13 Jahren keinen Hit mehr gehabt", erinnert sich Valance.

Er bot ihm einen Song an:

"Irgendwann, irgendwo, irgendwie".

Drews nahm an - und das Ding schlug ein:

Platz 2 in den deutschen Charts.

Dann ging es erfolgreich weiter:

Bläck Föös, Boney M., Wencke Myhre ...

1991 nahm sich Valance dem Schlagersänger Wolfgang Petry an:

"Er wollte schon aufhören, eigentlich mochte ihn niemand mehr hören."

Doch Valance schrieb ihm "Verlieben, verloren, vergessen verzeihen", Petry kam wieder hoch, sang "Du bist ein Wunder!" - und jetzt der Nummer-Eins-Erfolg.

"Hits schreiben kann man nicht lernen.

Das ist ein Geschenk", meint der Komponist.

Sein spezieller Schlagersound:

Valance frischt das Herkömmliche auf, indem er E-Gitarren unterlegt und einen belebenden Beat beimischt.

"Rockpop" bezeichnet er das und sich selbst als "feinfühligen Rocker".

Gerne würde er mal was für die Toten Hosen schreiben.

Doch die Türen seines neuen Tonstudios in Hamm (42 Spuren, 17 Keyboards) stehen auch dem Nachwuchs offen.

"Ich helfe gerne weiter", verspricht Valance:

"Es werden Sänger gesucht, die wir aufbauen können!" Die Newcomer sollten ein Foto, ein Demo und einen kleinen Lebenslauf schicken, an "Jean-Pierre Valance, Hamm/Sieg" - "das kommt an!" Warum hat er sich eigentlich ausgerechnet für Hamm entschieden? "Die Gegend hier ist sehr schön", erklärt Valance - und fügt hinzu:

"Ich bin ein Junge vom Land."

16.

Dezember 1996:

Hamm.

(fr) Für Songwriter Jean-Pierre Valance scheint Hamm an der Sieg ein gutes Pflaster zu sein:

Erst kürzlich zog er hier ein und baute ein Tonstudio - jetzt konnte er den größten Erfolg seiner Laufbahn feiern.

Vier Goldene Schallplatten und eine in Platin hat sich Valance binnen weniger Wochen verdient.

Gerade mal dreieinhalb Wochen dauerte es, bis Wolfgang Petrys "Die längste Single der Welt" 250.000mal verkauft war.

"Eigentlich ein Unding!", erläutert Valance.

"Fachleute sagen mir:

Das schafft nicht mal Westernhagen."

Auf der "längsten Single" sind Petrys Hits - die größten hat Jean-Pierre Valance komponiert und getextet - hintereinandergekoppelt und mit einem Beat versehen, der in die Beine trifft.

Der ultimative Soundtrack für jeden Sambazug, mit 30 Songs nonstop in 30 Minuten.

Darunter auch "Verlieben, verloren, vergessen, verzeih`n", mit dem Valance dem Sänger ein großes Comeback bescherte.

Petrys Longplayer "Alles" fuhr nach sieben Wochen Gold ein, einen Monat später nun Platin:

500.000 verkaufte Einheiten.

Valance prophezeit einen Millionen-Seller:

"Petry geht jetzt auf Tour durch große Hallen - die CD ist gut für Doppel-Platin."

Wolfgang Petry wohnt übrigens ganz in der Nähe:

in Ruppichterroth bei Gummersbach.

Letzte Woche wurde auch "Uwe Hübners Hitmix II" vergoldet.

"Das könnte, ebenso wie die ,längste Single`, noch Platin geben", vermutet Valance, der schon zum "Hitmix I" (auch Gold) viele Melodien und Texte beisteuerte.

Mit den Hitmixen und "Ballermann-Hits 96" stand Valance zeitweise mit drei Scheiben gleichzeitig unter den Media-Control-Top-20 in der Rubrik "Diverse".

Zwei der Goldscheiben vom "Bundesverband der phonographischen Wirtschaft" konnte der blonde Erfolgsmann jetzt abholen.

"Sind die wirklich Dir?", habe er sich gefragt, als er sie in Händen hielt - "ich war sprachlos, konnte es nicht fassen."

Niemals hätte er das gedacht, als er vor fast 20 Jahren mit dem Komponieren begann.

"Für meinen ersten Synthesizer habe ich meine Schallplattensammlung mit 400 LPs verkauft, meine komplette Wohnungseinrichtung, meine Moto Guzzi ,Le Mans` ..."

Seinen Golf GTI vertauschte er gegen einen alten R4 - nach vier Wochen brach die Hinterachse.

Jetzt der große Erfolg.

Und noch viele Songs warten in seinen Schränken darauf, vergoldet zu werden - auch einer für die "Wildecker Herzbuben", mit denen der Neu-Hämmscher als nächstes zusammenarbeiten will.

Der WR verrät Valance bereits, wie der Song für die Herzbuben heißt:

"Mama, Mama, weine nicht."

Dem Nachwuchs gibt er aber gerne eine Chance:

"Wir suchen einen deutschen Rocksänger a la Petry, den wir aufbauen können."

Bisher besorgte die Endabmischung noch das Hennefer Studio Helmut Rüssmann.

Mit seinem neuen Studio in Hamm ist Songwriter Valance jetzt auch in der Lage, selbst zu produzieren.

Hier kann er im Keller "wirklich jedes Geräusch herstellen" und in seiner Klangwelt versinken.

"Dann bin ich stundenlang weg."

Wie entspannt sich Valance, wenn er so lange am Sound seiner Schützlinge Petry, Jürgen Drews oder dessen angeblichem Sohn Carsten Thomas arbeitet? "Ich ziehe mir", verrät der 40jährige, "richtig deftigen Hardrock rein."

Bild:

Valance in seinem Studiokeller, mit zwei seiner "Goldenen".

VGRatKirchMeld.TXT (15-07-96 22:00:54):

Kirchen.

(fr) Für rund 50000 Mark erhält die Freiwillige Feuerwehr der Verbandsgemeinde Kirchen neue Geräte und Ausrüstung.

Das beschloß der VG-Rat jetzt einstimmig.

Für etwa 30000 Mark werden Funkgeräte angeschafft, elektronische Geräte für zirka 8000.

Dazu Ausrüstung wie Schutzanzüge, Werkzeug und Schläuche.

Es handelt sich hauptsächlich um Ersatzbeschaffungen.

VGRatKirchPTA.TXT (15-07-96 22:01:24):

Kirchen.

(fr) Der gestrichene Ausbildungszuschuß für Pharmazeutisch-Technische Assistenten (PTAs) sorgt weiter für Diskussionen.

In Kirchen opponierten jetzt Sozialdemokraten, darunter der Verbandsbürgermeister, gegen die Entscheidung ihrer eigenen Partei auf Kreisebene.

Den Beschluß des Altenkirchener Kreisausschusses mit SPD-Mehrheit, nicht mehr fünf Ausbildungsplätze für heimische Schüler an der Siegener Pharmazeutisch-Technischen Lehranstalt zu bezahlen, ist nun auch im Verbandsgemeinderat Kirchen diskutiert worden.

Die CDU hievte die Debatte auf die Tagesordnung, Fraktionssprecher Wolfgang Müller wiederholte die Argumente seines Kreisgeschäftsführers - doch die SPD kritisierte den Kreisbeschluß weitaus heftiger.

Ratsmitglied Hans Kraft wertete die Entscheidung als "hinterwäldlerisch".

Der Beschluß könne gravierende Probleme in der Zukunft auslösen - in Altenkirchen sei man, so der Mudersbacher Bürgermeister Kraft, "kurzsichtig".

Verbandsbürgermeister und SPD-Kreistagsmitglied Günter Schönhof stimmte ebenso in die Kritik ein.

Er merkte an, einmal in einer Landeskommission "zur Reduzierung der Kosten für Pharmazeutisch-Technische Lehranstalten" gesessen zu haben - "ich weiß alles darüber."

Schönhof wies darauf hin, daß auch andere schulische Ausbildungen "vom Staat" bezahlt werden.

Darum passe das Argument nicht, die Kreis-Apothekerschaft solle sich an den Kosten beteiligen.

Genau dieses Argument benutzte indes Günter Wolfram, SPD-Fraktionssprecher im Kreistag.

Ob dieser offenen Opposition fragte sich FWG-Ratsmitglied Helmut Meyer, "ob ich die Presseerklärung von Günter Wolfram falsch verstanden habe ..."

Schönhof zog sich elegant aus der Affäre:

"Ich habe keine hellseherischen Fähigkeiten, darum weiß ich nicht, wie Sie den Presseartikel verstanden haben ..."

Ist auch ohne "AK-Zuschuß" die Ausbildung für PTA-Schüler aus dem Kreis Altenkirchen an der Siegener Schule möglich? Verantwortliche der Lehranstalt, die am Fischbacher Berg in der Techniker-Berufsschule untergebracht ist, mochten sich dazu gegenüber der WR nicht äußern.

Und der zuständige Vertreter des Kostenträgers, der Leiter des Schulverwaltungsamts des Kreises Siegen-Wittgenstein, Karl-Heinz Haepp:

"Ich sage dazu nichts.

Denn ich habe noch keine entsprechende Mitteilung aus Altenkirchen - und solche Mitteilungen pflegen wir nicht aus der Presse zu entnehmen!" Er bestätigte jedoch, daß meist mehr als fünf PTA-Azubis aus dem Kreis Altenkirchen an der Siegener Schule angenommen wurden - also mehr Schüler als vom Landkreis bezuschußt wurden.

Weiand 102.TXT (15-10-96 22:03:52):

Kirchen.

(fr) 102 Jahre alt wurde jetzt Elisabeth Weiand, die älteste Einwohnerin von Kirchen.

Auch einen älteren Einwohner hat die Gemeinde nicht.

Elisabeth Weiand, die vier Urenkel hat, stammt aus Charlottenberg bei Holzappel (Westerwald) und lebt seit 1981 im evangelischen Altenzentrum Kirchen.

Das "biblische" Alter ist ihr wohl in die Wiege gelegt:

Acht ihrer neun Geschwister sind über 90 Jahre alt geworden.

Elisabeth lebt als einzige noch, trotz einer schweren Kopfverletzung im Zweiten Weltkrieg - und ist erstaunlich fit, bedankte sich bei ihrer Geburtstagsfeier für die vielen guten Glückwünsche.

Diese überbrachten Altenzentrums-Leiter Hans-Werner Heinbach, Barbara Nink (Kreisverwaltung) in Vertretung des Landrats, für die Gemeinde ihr Beigeordneter Alfred Ferger und Willi Stahl, Verbandsgemeinde-Beigeordneter.

Fröhlich feierten auch Elisabeth Weiands Tochter und Schwiegersohn, Charlotte und Heinrich Preßler (Betzdorf).

31.5.95:

Wissen.

(fr) Der Tanzsportclub "rot-weiß" Wissen hat sich im fünften Jahr seines Bestehens, das er nun als Jubiläum feiern kann, zu einem Zentrum des Gardetanzsports entwickelt - nicht nur im Oberkreis Altenkirchen, aus dem er seine Mitglieder rekrutiert, sondern auch landesweit:

Der TSC Wissen ist im Gardetanz-Leistungssport mittlerweile der erfolgreichste Verein in nördlichen Rheinland-Pfalz.

Titel auf Landes- und Bundesebene ertanzten sich die "Wisser" en masse.

1989 gründeten 21 Tanzbegeisterte den TSC in der Wissener Gaststätte "Zum Jägerheim"; als Vorsitzenden wählten sie Wolfgang Schulz, der auch heute noch im Amt ist.

Die Stadt ermöglichte den Tänzern das Training in der Grundschule und der Stadionturnhalle.

Schon im ersten Vereinsjahr wagte man sich auf große Turniere - und errang auf Anhieb die deutsche Vizemeisterschaft in der Disziplin Hebefiguren.

Schon in der folgenden Saison gelang dem TSC ein noch größerer Erfolg:

Die Wissener wurden Deutsche Meister im Showtanz.

Nun bauten sie eine Jugendabteilung auf, angeleitet von Ellen Dietershagen - und schon beim ersten Turnier landete der Nachwuchs ganz oben:

Platz 1 im Polka-Tanz bei der Rheinland-Pfalz-Meisterschaft 1991.

Die fand übrigens in der Großsporthalle Wissen statt:

Inzwischen wurde dem TSC von höchster Verbandsstelle zugetraut, große Turniere ausrichten zu können.

Nachdem das Zutrauen nicht enttäuscht worden war, bekam der TSC im nächsten Jahr den Zuschlag, die Deutschen Meisterschaften im Gardetanz zu veranstalten.

Die fand Ende März '92 statt - "mit einem Riesenaufwand", so Vorsitzender Schulz:

"Noch heute begreifen viele nicht, wie so ein kleiner Verein so etwas organisieren kann."

Möglich sei dies nur gewesen, da die heimische Wirtschaft und die Stadt den Verein vorbildlich unterstützt habe.

"Die Aktiven kommen gerne zu uns nach Wissen", so Vorsitzender Schulz.

Er kann es einschätzen - kommt er doch in "Sachen Gardetanz" viel herum, als rheinland-pfälzischer Sportwart und stellvertretender Bundes-Sportwart für Gardetanz.

Nach der Deutschen Meisterschaft erlebte der Verein eine raketenartige Entwicklung:

die Mitgliederzahl schoß von 20 auf 150.

Nun konnte man es wagen, ein Schülerteam aufzubauen - und ein eigenes Trainingszentrum, in einem ehemaligen Fitneßstudio im Wissener Mühlengraben.

Hier veranstaltet der TSC jeden ersten Samstag im Monat einen drogenfreien Jugendtreff, an dem Jugendliche ab 14 Jahren teilnehmen können.

Sorgen machen die mangelnden männlichen Mitglieder - und das "Karnevals-Image", das dem Tanzsportverein immer noch anhaftet.

Pressesprecher Horst Reuber stellt klar:

"Wir betreiben knallharten Sport!" Und das auf hohem Niveau:

Der TSC, dessen Mitglieder inzwischen auch aus Betzdorf, Scheuerfeld und Hamm kommen, engagierte mit Thomas Bacher (Frankfurt) den einzigen deutschen Trainer mit A-Lizenz.

Er gibt den Wissenern den Feinschliff; die Hauptarbeit leistet Senioren-Trainerin Anke Feld.

Das nächste Ziel:

eine erstklassige Jazztanz-Showgruppe, die unter Regie des A-Lizenz-Trainers geplant ist.

Und auch ein großes Tanz-Turnier wird wieder in Wissen stattfinden:

Der TSC hat den Zuschlag bekommen, die nächste Deutsche Vereinsmeisterschaft im Gardetanz ausrichten zu dürfen.

Die Region kann sich also schon jetzt auf eine weitere schöne Tanzveranstaltung freuen.

Bilder:

Im Wissener Tanzzentrum:

Die TSC-Solotrainerin mit DSB-Lizenz, Simone Leymann, zeigt die "Billmann-Figur" - Vorsitzender Wolfgang Schulz gibt ihr eine kleine Hilfestellung.

zs (WR-Bild:

fr) Viel Ehr' in nur fünf Jahren:

Vorsitzender Wolfgang Schulz, Solotrainierin Simone Leymann und Jugendwartin Rita Reuber (v.l.) vor der Pokalgalerie des Wissener TSC. (WR-Bild:

fr) 24.3.97:

Nauroth.

(fr) Große Träume können im kleinen Nauroth erfüllt werden:

Eine Agentur mit dem anspruchsvollen Namen "Bundesverband der Mannequins, Fotomodelle und Dressmen (BMF)" ist die heimische Anlaufstelle für alle, die auf Laufstege und zu Fotoshootings wollen.

Frank Heidrich, Geschäftsführer der Westerwälder Traumfabrik, läßt sogar "kleine und dicke" Aspiranten hoffen:

"Wir suchen auch ,Typen`!" Entlang der Hauptstraße, wo stationäre Plakate stumm gegen stinkenden Bioabfall demonstrieren, führt der Weg in die Naurother Ringstraße.

In Haus Nummer 1 sind gleich mehrere Model-Agenturen:

BMF, "Canarian Model Team" und "charisma" - alle unter dem Dach von "FH Promotion Modenschauen", geführt von Frank Heidrich.

Er hat an die 400 Profimodels und 800 Nachwuchsmodelle aus ganz Deutschland in seiner Kartei, "der größten im Westerwald".

Hunderte hängen mit ihrem Foto an den Bürowänden.

Unter dem Wandteppich aus schönen Köpfen klingeln die Telefone heiß:

"Gestern hatten wir wieder eine Modenschau", erklärt Heidrich - jetzt schwappt eine Anfragenflut.

Um die zu bewältigen, sind zwei Mitarbeiterinnen nötig.

Beim Erstkontakt fragen sie nicht so sehr nach Maßen, sondern nach Narben und Tätowierungen.

Und:

"Sind Ihre Zähne okay?" Zwei Etagen höher ist das Büro des Chefs.

Hier kleben keine Köpfe an der Wand, sondern silbrige Stücke, die wie Bierdeckel aussehen.

Die Pappquadrate sind Trophäen.

Denn auf ihnen prangen die Firmenlogos der Kunden:

Esprit, Kaufhof, Opel, Versace, Kenzo, Deutsche Messe AG, Sony, WDR ...

Und Prinzessin Lilli zu Schaumburg-Lippe.

"Eine Wald- und Wiesenagentur", kann der 33jährige Agenturchef verkünden, "sind wir nicht."

Bis vor neun Jahren verkaufte der gelernte Textilkaufmann noch Herrenanzüge.

Mitte der 80er entdeckte der Angestellte sein Talent für Modeschauen:

Heidrich stellte für seinen Chef aufwendige Schauen auf die Beine - mit Hilfe der Deko-Abteilung verwandelte er Tanzlokale in Winterlandschaften, gestaltete Discos komplett um.

"Da riefen mich andere Modehäuser an, im Westerwald war das offenbar eine Marktlücke."

1988 wagte er sich in die Selbständigkeit.

Seitdem hat Heidrich über 500 Modenschauen organisiert, eine Zweigstelle in Rennerod eröffnet und sieben Mitarbeiter eingestellt.

Zudem übernahm er den Vorsitz des "Bundesverbands der Mannequins, Fotomodelle und Dressmen e.V.".

Damit wollte er auch, was schon viele andere erfolglos versucht haben:

Das Berufsbild der Models schützen, einen schlagkräftigen Berufsverband mit Beratung auf die Beine stellen.

Erfolgreicher sein Engagement als Geschäftsführer des spanischen "Canarian Model Team".

Der clevere Naurother offeriert die Kanaren als preiswerte Alternative zur traditionellen "Fotoshooting-Location" Florida.

"Gran Canaria liegt auf dem selben Breitengrad", erläutert Heidrich, "und hier ist alles vorhanden."

Weil er mit der größten Agentur vor Ort kooperiere, "können wir die Shootings zum gleichen Preis wie in Deutschland durchführen."

Eines der ersten Shootings dort unten war mit Nadine Schmidt, der Betzdorfer Miss Germany - prominentestes Model aus der Naurother Agentur.

Männliches Aushängeschild ist der dunkelhäutige Siegener Juna Dyer, der vor drei Jahren im Westerwald begann - "und mittlerweile auch bei allen großen guten Agenturen Europas in der Kartei ist."

Wie muß Mann und Frau sein, um in die Kartei zu kommen? "Die Leute denken direkt an Claudia Schiffer", weiß Heidrich.

Doch auch als "Werbetyp" habe man eine Chance.

"Manche Kunden brauchen spezielle Typen, die beispielsweise Installateure, Beamte oder Versicherungsvertreter verkörpern können."

Auch "Omamodelle" würden häufig gesucht, sogar der Typ "Glatzkopf" habe eine "reelle Buchungschance".

Und wessen Körper lediglich partiell top ist, den kann die Agentur trotzdem brauchen - als "Körperteilmodel".

Auch für schöne Hände gibt es einen Markt.

Einsteigern bietet BMF eine Schmink- und Typberatung mit Fototermin an, eine Photocard (Fotokarte mit Maßangaben) "kostet bei uns 75 Mark".

Diese Visitenkarte für Models ist nötig für den Anfang - ergattert man einen Job, winken Newcomern "50 bis 100 Mark pro Stunde, davon 15 Prozent für die Agentur", erklärt Heidrich.

"Muß ich mich ausziehen?" wird der Agenturchef häufig von Anfängern gefragt.

"Wir machen", betont er, "keinerlei erotische Vermittlungen."

Freilich könne es vorkommen, daß nackte Haut nötig ist:

"Mache ich was für ,Duscholux`", schmunzelt Heidrich, "kann ich ja niemanden angezogen unter die Dusche stellen."

Was zwei Bewerberinnen erlebten "Wenn ich einen Katalog durchblättere", gesteht Kerstin Exner (rechts im Bild), "krieg' ich die Krise."

Der Grund, so die 23jährige Gebhardshainerin:

"Ich will dabeisein!" Daß sie mit 1,60 Meter kein Model-Maß hat, weiß sie.

Trotzdem wagte sich die angehende Erzieherin zu einem BMF-Vorstellungsgespräch ("Casting"), mit ihrer Freundin Svenja Sagman (links im Bild).

Die 20jährige ging mit "aus Scherz", wie sie sagt.

Doch auch die Betzdorferin packt "die Krise" - "wenn ich die Models sehe ..."

Dann beim Casting wurde sie nur als "Werbetyp" eingestuft - "ist zwar auch toll, aber ich bin ein bißchen enttäuscht."

Ein BMF-Seminar nach dem Casting, wo es Tips und eine Copykarte für den Einstieg gibt, ist der Praktikantin zu teuer.

Kerstin Exner aber, als Model- und Werbetyp eingestuft, hat die 280 Mark für den Ein-Tages-Kurs investiert.

Unter anderem bekam sie dafür eine Typberatung samt Schminkkurs, fürs Gesicht wurde ihr helleres Puder empfohlen.

Nun ist sie in der Kartei; und mit der Copykarte kann sie sich auch bei anderen Agenturen bewerben.

"Ich hatte größere Erwartungen als man sie hätte haben können", sagt Kerstin offen.

"Mit einer Miss Germany kann man sich eben nicht vergleichen."

Svenja will sich noch einmal bewerben, außerdem bei einem "Girl des Jahres"-Wettbewerb.

Sie wurde schon mal von einem Fotografen angesprochen.

Doch der ältere Mann am Kölner Dom, der auch ihre Füße fotografierte, stellte sich als Hobbyknipser aus Leidenschaft heraus.

Er war ein Fußfetischist.

(fr) 22.3.97:

Herdorf.

(fr) Gutaussehende Muskelmänner zogen sich jetzt in Herdorf aus - und zogen die Zuschauerinnen mit auf die Bühne ...

Einige Damen durften sogar "richtig anfassen".

Stripshows kommen in der Herdorfer Disco "Starlight" bestens an.

Im September 1995 (die WR berichtete) traten Go-Go-Girls auf - mit so enormem Erfolg, daß sich Stripperinnen seitdem jede Freitagnacht im "Starlight" ausziehen.

Nun gab es auch was für's weibliche Publikum:

zwei "Iron Man".

Geboten wurde ihnen der höchst gut gebaute "Scanner", ein dunkelhäutiges Muskelpaket aus Los Angeles, und dazu ein 31jähriger Koblenzer mit dem Künstlernamen "Paris".

Der hat nach eigenen Angaben schon "Tausende Auftritte" absolviert.

Das Herdorfer Publikum erlebte er als "ein bißchen gehemmt"; der Grund war für ihn klar:

"Männer durften zuschauen - ausnahmsweise, denn dann sind die Frauen immer ein bißchen zurückhaltend."

Kein bißchen zurückhaltend jedoch war eine heimische Besucherin, die sich von "Paris" zur Bühnenshow auffordern ließ.

Unversehens lag die Mutter von drei Kindern auf dem Rücken und wurde vom Muskelmann mit höchst eindeutigen Gesten animiert.

Die Stripper täuschten diverse Praktiken vor, ließen Wasser spritzen, schlitterten bäuchlings und eingeölt über die Bühne - und präsentierten was sie hatten.

Der geschlechtlichen Anziehungskraft erlag auch eine Besucherin, die sich sogar die Augen verbinden ließ - "Paris" ließ sie, absoluter Höhepunkt, hinter vorgehaltenem T-Shirt sein "bestes Stück" berühren.

"Es war für mich das erste Mal, ich würde es immer wieder tun", sagte die gutaussehende 25jährige, die bereits verlobt ist und solche Shows "sehr erotisch findet".

"Richtig anfassen" durfte auch eine 18jährige Besucherin.

Nach der Show ging sie Hand in Hand mit dem US-Stripper durch die Disco - und fand kurz Zeit, der WR von dem Berührungserlebnis zu berichten:

"Naja, wie es sich halt so anfühlt ...", erläuterte sie sinngemäß.

Daß viele Männer aus der Gegend zuschauten, wie sie sich amüsierte, störte sie nicht.

Dabei boten die etwas kurzen Auftritte, moderiert von DJ Thomas Hees, absolute Hautnähe:

Die Bühne war die Tanzfläche.

Distanz existierte nicht.

Und, obwohl sich nicht jede Frau auf die Bühne ziehen ließ:

Größere Hemmungen konnte die WR bei den Herdorferinnen nicht feststellen.

Für 1.

April 1997:

(--wurde nicht veröffentlicht--):

Betzdorf/Kirchen.

(fr) Die Mittelzentren Betzdorf und Kirchen sollen zu einer kommunalen Gebietskörperschaft zusammengefaßt werden.

Unklarheit besteht offenbar noch über den zeitlichen Horizont, die Namensgebung und die Position der Verwaltungschefs.

Bei einer Pressekonferenz mit den Verbandsbürgermeistern Michael Lieber (Betzdorf) und Günter Schönhof (Kirchen) wurde nun darauf hingewiesen, daß der Landes-Raumordnungsplan Betzdorf und Kirchen zwar als räumliche Einheiten vorschreibe.

Doch Lieber, der diese Vorgabe nach eigenen Angaben ebenso wie Schönhof "mit einigem Unverständnis" zur Kenntnis nimmt, argumentiert mit der "Macht des Faktischen".

Kirchen nähere sich unter anderem mit Bauten an der Sigambria immer mehr dem Nachbarn an.

Und zukünftig stelle die Struthofspange eine hervorragende neue Verkehrsverbindung dar.

Kirchens Verbandsbürgermeister Günter Schönhof weist auf zahlreiche "quasi-gemeinsame" Bauwerke hin.

"Die Anlagen auf dem Molzberg tragen bereits die Ortskennzeichnungen ,Betzdorf-Kirchen'", so Schönhof.

Im Gemeinderat sei es sogar, seitens der CDU-Fraktion, immer wieder zu Äußerungen gekommen wie:

"Die Betzdorfer schreiben sich das Freizeitbad, die schönen Sportanlagen, Berufsschule und IHK auf ihre Fahnen, obwohl das alles eindeutig auf Kirchener Terrain steht!" Sozialdemokrat Schönhof bedauerte, daß die CDU seinerzeit einen SPD-Antrag abgelehnt hatte, für Kirchen den Titel "Stadt" zu beantragen.

"Dieses Versäumnis führt nun dazu, daß Betzdorf bei der Namensgestaltung der neuen Gebietskörperschaft im Vorteil ist", kritisierte Bürgermeister Schönhof.

"Eine Gemeinde", meint denn auch Betzdorfs Bürgermeister Lieber, "kann schon rein rechtlich keine Stadt ,schlucken'".

Kirchens Verwaltungschef Schönhof argumentiert dagegen, die Einwohnerzahl von Betzdorf sei nur um knapp zehn Prozent höher.

"Da besteht noch Klärungsbedarf."

Nicht so für Bürgermeister Lieber, der "Betzdorf als Name nach dieser kleinen Gebietsreform" für die "einzig akzeptable Lösung" hält.

Ablehnend stehen beide Bürgermeister sprachlichen Verquickungen gegenüber.

"Scherzhaft kursiert zum Beispiel ,Betzkirch'", schmunzelt Schönhof - "doch das sollte wohl niemand wollen, schon aus semantischen Gründen."

Völlig kontrovers und offen ist die Frage, welcher Verwaltungschef denn nun zukünftig das Ruder in der Hand hält.

Zwar würde Lieber das Kirchener Rathaus "sozusagen als Regierungssitz" akzeptieren ("die Renovierung des Rathauses Betzdorf steht selbstverständlich außer Frage") - aber Schönhof signalisiert kaum Bereitschaft, seinen Stuhl zugunsten des Betzdorfer Kollegen zu räumen.

"Das ist noch alles in der Schwebe, dazu sage ich nichts."

Aber wer soll entscheiden? Statt gemeinsam an einem Strang zu ziehen, beschäftigen sich die Kommunalpolitiker mit kleinlichen Personalfragen.

Vielleicht sollte man die "Bürgermeister-Frage" mit einem persönlichen Wettstreit beantworten ...

Bilder (gemeinsame Bildzeile):

Kommt es bald zu solchen Szenen? Um die "Bürgermeister-Frage" zu entscheiden, könnten die Verwaltungschefs in einem persönlichen Wettstreit antreten.

Symbolhaft verkörpert der Kirchener Günter Schönhof (links) die "Suche nach Gewerbesteuereinnahmen" - sein Betzdorfer Kollege Michael Lieber (rechts) übt sich in der Disziplin "Kleinigkeiten publizistisch vergrößern". (WR-Bilder:

fr) 4.4.97:

Hallo Hank! Habe wg.

freitaglichem Zuspätkommen nun noch nachts "nachgesessen":

Soll ich ein solches Zur Sache mit Blank machen - als Vorbereitung für den "Bürgerbesuch"? Auch unabhängig davon wäre es sicher recht interessant ...

--NICHT EINGEREICHT-- Kreis Altenkirchen.

(fr) Sprachlich mangelt es nicht an Tatkraft:

"Eisern sparen", dabei "überall den Rotstift ansetzen" und natürlich "jede Ausgabe auf den Prüfstand" - wenn das nicht reicht, soll der "Gürtel" bis zum Magengrimmen "enger geschnallt" werden.

Das fordern und tun vorgeblich die Politiker auch im Kreis Altenkirchen.

Doch gerade heutzutage regt Steuerzahler auf, wie ihr Geld ausgegeben wird.

Auf Anregung vieler WR-Leser:

"Zur Sache, Herr Landrat!" WR:

Herr Landrat, seit geraumer Zeit sind Sie jeden Monat in immer gleicher Pose in der Presse:

ein Drei-Gänge-Menü genießend.

Manche unserer Leser fragen sich:

"Hat der Landrat denn nichts Sinnvolleres zu tun?" Können Sie das verstehen? Blank:

Ja, aber blabla WR:

Wie viel Prozent Ihrer Zeit verwenden Sie denn dafür, bei Festen mitzufeiern? Blank:

Weiß nicht, bla, Repräsentation und so WR:

Gehört es zur Repräsentationspflicht eines Landrats, seinen eigenen Geburtstag auf Staatskosten zu feiern? Blank:

!!! Ja, schon, aber ..

WR:

Aber war es denn unbedingt notwendig, den Geburtstags-Empfang auf den Vormittag zu legen? Schließlich mußten deshalb auch viele Bürgermeister ihre Arbeitszimmer verlassen.

Bis auf den Kirchener waren alle Verbandsgemeinde-Verwaltungschefs des Kreises bei Ihnen in Altenkirchen - zur Amts-Geschäftszeit der Rathäuser.

Blank:

??? Terminplanung bla WR:

Und was hat das ganze gekostet? Blank:

(?) (wenn keine Ahnung, dann:) WR:

Machen Sie sich darüber keine Gedanken? WR:

Was tun Sie persönlich, um Steuergeld zu sparen? Vielleicht können Sie das anhand des aktuellen Beispiels "Geburtstagsfeier" erläutern.

WR:

Was kostet eigentlich ein Landrat, wie viel verdient er? Blank:

ich sag nix WR:

Sie sind zwar nicht direkt von den Bürgern gewählt, aber werden doch mit deren Steuergroschen bezahlt.

Hat da nicht jeder Steuerzahler das Recht auf eine Antwort? Blank:

grrr WR:

Sie wissen nicht, was Sie verdienen? bzw.

Was denken Sie persönlich:

Ist das angemessen? Blank:

??? WR:

Haben Sie noch mehr Einnahmen, zum Beispiel, weil Sie in Verwaltungsräten sitzen? Blank:

tja WR:

Wieviel kostet Ihr Dienst-Chauffeuer - und wieviel das Auto, in dem er Sie fährt? Blank:

? WR:

"Was macht eigentlich ein Landrat?" Das würden viele unserer Leser mal genau wissen.

Auch ein WR-Leser aus Niederschelderhütte hat uns angesprochen - er würde Sie sogar gerne einmal einen Tag begleiten.

Wären Sie dazu bereit? Bildzeile:

Der Landrat des Kreises Altenkirchen:

Dr. Herbert B.

Blank (CDU).

8.4.97:

Kreis Altenkirchen.

(fr) Besondere Förderangebote für die weibliche Jugend existieren seit längerem - so gehört der Selbstverteidigungskurs für Mädchen inzwischen zum Standardprogramm jedes besseren Jugendtreffs.

Nun gibt es in der Region auch etwas speziell für den männlichen Nachwuchs:

"Junge sein - Mann werden".

Das neue Projekt "Jungenarbeit" wird in der Region Westerwald von der rheinland-pfälzischen Landeszentrale für Gesundheitsförderung getragen.

Es unterstützt Jungen und junge Männer bei ihrem "Jungesein" und "Mannwerden", auch als Beitrag zur Gleichberechtigung.

Bei einem Treffen von heimischen Gleichstellungsbeauftragten wurde, von einer Frau, kürzlich die Frage gestellt:

"Wenn es Mädchencafes in einem Jugendtreff gibt - sollte es so etwas nicht auch für Jungen geben?" Diese Frage beantwortet das Projekt "Jungenarbeit" mit einem klaren Ja.

Man ist sich aber bewußt, daß noch viel Öffentlichkeitsarbeit zu leisten ist.

Das Projekt, das vom Paritätischen Bildungswerk zentral verwaltet wird, will das Verständnis für die Besonderheiten des "Jungeseins" und "Mannwerdens" fördern.

Tradierte Rollenvorstellungen sind heute teilweise verschwunden - weshalb nun viele Jungen Hilfe benötigen, um sich orientieren und eine positive gesunde Identität entwickeln zu können, heißt es in der Broschüre zum Projekt.

Besonders wichtig sei, die Liebes- und Beziehungsfähigkeit und die Reifung einer hetero- oder homosexuellen Identität zu fördern.

Jungen fehle es dabei an "greifbaren" Männern, von denen sie sich verstanden fühlen.

Das Projekt "Jungenarbeit" will darum reflektierte Erfahrung vermitteln, besonders bezüglich Beziehungen.

Damit soll einerseits die Verständigung zwischen den Geschlechtern verbessert werden.

Andererseits sollen Jungen befähigt werden, Beziehungen mit anderen Jungen und jungen Männern so zu gestalten, daß sie nicht von Macht und Konkurrenz bestimmt sind.

Das Projekt bietet Jugendarbeitern eine Material- und Infobörse, Fortbildungen, Fachtagungen zur Jungenarbeit und methodisch-didaktische Bausteine zur sexualpädagogischen Arbeit mit Jungen.

Das Projekt berät Jugendorganisationen zudem bei der Planung von Angeboten für junge Männer, bietet Supervision für Fachkräfte und vermittelt Referenten zu jungenspezifischen Themen.

Und die bereits bestehenden Angebote der Jungenarbeit werden erfaßt, dokumentiert, sinnvoll vernetzt.

Inzwischen läuft eine Untersuchung; Fragebögen wurden bereits auch in Wissen und Altenkirchen ausgefüllt.

Weitere Infos beim Projekt-Regionalbüro:

Reiner Wanielik, Landeszentrale für Gesundheitsförderung, Tel.

06131/206920.

20.4.97:

Niederschelderhütte.

(fr) Gleich doppelt gedacht wurde jetzt musikalisch in Niederschelderhütte, vor 400 Zuhörern:

Der örtliche MGV feierte seinen 90.

Geburtstag mit einem Schubert-orientierten Festkonzert - der österreichische Komponist würde in diesem Jahr 200 Jahre alt.

Der junge Chorleiter des zweifachen Meisterchors, Tobias Hellmann aus Birken - gerade mal 20 und schon Chordirektor FDB -, begrüßte das Publikum in der katholischen Pfarrkirche "St.

Matthias" mit einem persönlichen Wunsch:

"Ich hoffe, daß Sie etwas vom Schubert'schen Geist mit nach Hause nehmen!" Dazu trug Hellmann umgehend bei, indem er ans Pult trat und, begleitet von Kantor Günter Drucks am Klavier, Franz Schuberts "Ave Maria" intonierte.

Als Schubert so jung war wie Hellmann, hatte er schon acht Opern, diverse Sinfonien, Streichquartette und Lieder komponiert; zudem auch bereits vier Messen.

Seine "Deutsche" (D 872), Schuberts populärste Messe, trug (gekürzt auf die meßnotwendigen Teile) der MGV Niederschelderhütte vierstimmig mit Bläserbegleitung vor.

Diese bildeten Philipp Hauck, Sebastian Bätzing (beide Trompete), Matthias Nassauer und Jochen Becker an der Posaune.

Weil Dvoraks "Hör, o mein Gott" (Bariton-Solo) ausfiel, ging es direkt mit dem anspruchsvollsten Stück im ersten Teil des Konzerts weiter:

Schuberts "Hymnus an den Heiligen Geist" - interpretatorisch und technisch das schwierigste Werk des gesamten Konzerts.

Ausgewählt hatte Chorleiter Hellmann den Hymnus auch deshalb, weil Schubert jenen kurz vor seinem Tod schrieb; "und da war Schubert nach meiner Meinung", erläuterte Hellmann, "auf dem Höhepunkt seines Schaffens.

Er hat sein ganzes musikalisches Herz in diesen Hymnus hineingelegt."

Auch den zweiten Teil eröffnete ein Streicherensemble:

Iris Burk und Tanja Seibel an der Violine, Katharina Fischbach (Viola), Steffen Schäfer (Violoncello) und Matthias Viehmann am Kontrabaß.

Danach stellte sich ein Chor vor, der sich eigens zum 90jährigen Jubiläum des MGV Niederschelderhütte gebildet hat:

die gemischte Chorgruppe "Ars Cantica".

Diese besteht aus 22 Sängerinnen und Sängern verschiedener Chöre, die Tobias Hellmann außerdem leitet; die Männerchöre Birken und Kaan-Marienborn, der Kirchenchor Niederschelderhütte und der Frauenchor "Alte Dreisbach".

Hellmann konnte am Rande der Veranstaltung erfreut mitteilen, daß die eigentlich als Projektchor gegründete Sangesgruppe auch nach dem Jubiläum weiterbestehen will.

Im Programm ging es dann mit Georg Friedrich Händels "Arioso" weiter (ursprünglich war sein "Sie schallt, die Posaun'" geplant), bevor schließlich zum grandiosen Abschluß der Männergesangverein "Unser Vater" nach Matthäus 6 von Albert Malotte vortrug.

Ein Stück, das "an die stimmliche Substanz geht", wußte Chorleiter Hellmann sehr wohl, der seinen Meisterchor (Tenor:

Erhard Krugmann und Hans-Hermann Steiner, Baß:

Friedrich Wilhelm Ernst und Eberhard Krieger) jedoch nicht schonte - und den Zuhörern ein tolles Finale des fast zweistündigen Klanggenusses bescherte.

Vielleicht beschert das Jubiläum dem MGV ja auch einige neue Stimmen.

"Trauen Sie sich!", appellierte der Männergesangverein in seinem Programmheft - Singen sei gar nicht so schwer.

Auch die Sänger des Meisterchors hätten irgendwann einmal angefangen.

Und sie sagen offen:

"Notenkenntnisse haben wir ebenfalls nicht, denn dafür haben wir ja einen Chorleiter, der mit gemeinsam die Lieder einstudiert."

An den potentiellen Nachwuchs gerichtet erklären die Sänger, um Schwellenängste abzubauen:

"Wenn Sie vielleicht glauben, daß Sie nicht die nötigen musikalischen oder gar stimmlichen Qualitäten mitbringen, so können wir Ihnen aus eigener Erfahrung sagen:

Auch ein Anfänger hat bei uns die besten Chancen, ein guter Sänger zu werden."

Nun denn, der MGV probt jeden Donnerstag ab 20 Uhr im Sängerheim (alte Schule an der katholischen Kirche).

Näher kennenlernen kann man den MGV Niederschelderhütte auch bei seiner nächsten Jubiläumsveranstaltung:

Am 21.

Juni richtet er ab 15 Uhr ein Freundschaftssingen in der TVN-Turnhalle aus.

Na > EIMER 195596104708/NO GEIMER 17.05.9612:08/NO L&v3 EIMER 7.05.9612:08/NO EIMER 7.05.9612:08/NO :\REVO.AS bspielplatz-revolution(gegengelesenundok) aNgrof W xp xp 0 ) Elkhausen.

(fr) Wie ein Kinderspielplatz aussehen kann, wenn die Planer mal an die Kinder denken, ist jetzt in Elkhausen zu sehen.

Und auch, wie man eine wunderschöne 2000-Quadratmeter-Anlage baut - und dabei 90 Prozent Kosten spart.

Hoch über Elkhausen, schön im Grün und ruhig am Wald, ist das katholische Erholungsheim "Haus Marienberge" gelegen.

Besondere Attraktion ist die gemütliche Mäggi - eine zahme Ziege.

Die Herberge hat 100 Betten, in denen jährlich 18 000 Gäste übernachten; sie ist damit die größte im Wisserland.

Über 40 Jahre Erfahrung verfügt das christliche Haus, das ein Priester gründete - und nicht im Verdacht steht, jeder neuen Mode nachzulaufen.

Aber was Ortspfarrer Christian Feldgen nun an dem katholischen Heim, dessen Trägerverein er führt, mit Weihwasser einsegnete, ist innovativ und avantgardistisch.

Fast schon eine kleine Revolution.

Und zwar eine auf dem Spielplatz.

"Hier standen noch herkömmliche Klettergeräte", beschreibt Heimleiter Hans-Georg Rieth den Baubeginn - "die Dinger habe ich erstmal abmontiert".

Denn er ist regelrecht infiziert von Ideen, die ein Gießener Psychologe verbreitet.

"Ich mache", sagt Rieth offen, "fast schon Missionararbeit dafür".

Auch die Wissener CDU war hin und weg, als der Psychologe vor ihnen über Kinderspielplätze referierte.

"Wir wollten am liebsten sofort losbauen", erinnert sich Katzwinkels Bürgermeister Horst Höhn.

Er wird dem Gemeinderat vorschlagen, zwischen Kindergarten und Schule das neue Spielplatz-Konzept umzusetzen.

Und das ist eigentlich ganz einfach:

Man denkt an die Kinder.

Das tut der Psychologe Roland Seeger seit 18 Jahren; damals wurde er beauftragt, deutsche Spielplätze zu untersuchen.

Diese, fand er, sind trost- und konzeptlos, machen aggressiv, verhindern Kommunikation und Kreativität.

Kinder passen sie notgedrungen ihren Bedürfnissen an - das, meint Seeger, nenne man dann "Vandalismus".

Konkret bedeutet das zum Beispiel, wie der Heimleiter erläutert:

"Bänke stehen meist nebeneinander, dazwischen ein Mülleimer."

Aber wie, fragt sich nicht nur Leiter Rieth, sollen Menschen miteinander sprechen, wenn sie sich kaum anschauen können - "und ihnen im Sommer die Wespen um die Nase schwirren?" Die Bänke auf seinem Spielplatz stehen einander gegenüber.

Darüber hängt ein Schilfdach, an dem bald Efeu rankt - nicht nur schön anzuschauen:

"Jeder redet übers Ozonloch, doch unsere Kinder müssen in der prallen Sonne sitzen", sagt Rieth, "weil Spielplatzplaner die Dächer vergessen!" Und dann diese Schaukeln, auf denen nur ein Kind Platz findet.

"Den erkämpfen sich die Starken, die Kleineren rennen heulend zu ihrer Mutter.

Die schimpft dann die älteren."

So kann der Kleinkrieg auf dem Kinderspielplatz ausbrechen - mindestens jedoch überflüssiger Streit.

Den soll eine hölzerne Hängemattenschaukel und eine Stehwippe vermeiden, auf denen bis zu 24 Kinder gemeinsam schaukeln.

Wipptiere gibt es nicht ("null Kreativität für 1000 Mark!"), auch kein Stahlkarussel - als "gefährliche Genickschleuder" tabu.

In einer Ecke aber steht tatsächlich ein herkömmliches Gerät.

Das Holzhaus ist, ebenso wie das Beachvolleyballfeld, zwar übriggeblieben, der neue Platz hat dafür aber zwei lebende Häuschen:

aus Weidenzweigen.

Kreativ sein erlaubt auch eine Insel-Flußlandschaft mit einem Sandsee, Kieselsteinen und Wasserpumpe.

Der Platz nennt sich "generationsübergreifender Naturspielraum", er wurde in den Hauspark integriert:

Am Sandsee entlang führt der Wandelweg für Senioren.

Die Rutsche ist breit genug, daß Mama mitrutschen kann, und ohne Leiter, stattdessen auf einem Erdhügel.

"Der kostete einen Kasten Bier für den Lkw-Fahrer", erzählt Rieth, "2000 Mark hätten wir für eine Leiter zahlen müssen - und damit auch noch eine Unfallstelle geschaffen."

Die Anlage erfülle die deutsche Spielplatznorm (die strengste weltweit) - trotz der neuen Ideen und obwohl dieser an die 300 000 Mark werte Platz nur 30 000 Mark gekostet hat.

Denn kauft man keine Metallkonstrukte aus dem Katalog, sondern nutzt natürliches Material, kann man viel mehr selbst machen.

"Für das Geld hätten wir nur zwei Türmchen mit Brücke, Seil und schiefer Ebene bekommen", rechnet Rieth vor - der angesichts kreativer Kinder kaum glauben kann, daß jemand Geld für eine schiefe Ebene ausgibt.

Womöglich, weil über 30 Jahre "kein Pfennig Steuergeld in unsere Einrichtung geflossen ist".

Für den Spielplatz auch nicht, dafür aber 20 000 Mark Spenden - der Ansatz des Gießener Psychologen überzeugt viele.

Er, ein engagierter Christ, hat den Platz übrigens höchstselbst geplant; sogar zum Freundschaftspreis.

Warum hat nun ausgerechnet Elkhausen die neue Spielplatz-Art - als erste katholische Ferienstätte Deutschlands? Vielleicht, weil sie der bundesweit jüngste Leiter solcher Heime führt:

Hans-Georg Rieth - übrigens der Großneffe des Gründerpriesters - ist erst 29.

Entstanden ist die Idee, als sich katholische Heimleiter im Haus Marienberge trafen.

Die 40 Führungskräfte, darunter fünf Ordensschwestern, halfen dann, mit vielen Bürgern, auch beim Bau mit.

Eine kräftige Oberschwester, die lächelnd Eimer durch den Matsch schleppt:

Diese schöne Szene ist dokumentiert, auf einer Fotowand.

Erinnerung an einen Bau, der beweist:

"Einen Spielplatz", so Rieth, "kann man besser, schöner und billiger bauen ..."

9.9.97:

Altenkirchen-Leuzbach.

(fr) Im Hotel "Petershof" wurde jetzt das aktuelle Wäller Menü des Monats präsentiert - und auch, wie alle teilnehmenden Restaurants die bodenständigen Gerichte wahrscheinlich bald präsentieren werden.

Landrat Herbert B.

Blank, Vorsitzender der Westerwald-Touristik, konnte Entwürfe von Plaketten und Schildern vorstellen, die auf das bodenständige Menü hinweisen.

Als Erkennungssymbol für diese Aktion "Die Wäller Küche - das bodenständige Gericht" wurden nicht Messer und Gabel gewählt (Blank:

"Das macht schließlich jeder"), sondern eine "original Westerwälder Terrine".

Eine weiße Plakette mit Goldrand sowie ein rundes bronzefarbenes Schild soll zeigen:

"Hier gibt es das Wäller Menü des Monats!" Und jenes im Juni beginnt mit einer Zuchinicremesuppe mit Frischkäse, worauf als Hauptgang ein Zanderfilet mit Kräuterkruste folgt.

Kühlender Abschluß ist ein "Grand Manierparfait" samt Blutorangen.

Geschaffen hat es der junge Küchenchef im Leuzbacher "Petershof", der 27jährige Silvio Holtmann.

Der gebürtige Altenkirchener führt die Küche seit einem halben Jahr und entlastet damit die Chefin Susanne Bettig, die das Hotel von ihrer Mutter Aloisia Bettig übernommen hat - sie ist im Hause heute noch, mindestens, "Mädchen für alles".

Eröffnet hatte den Petershof "ein Düsseldorfer, der meinte, im Westerwald könne man sein Geld im Schlaf verdienen.

Nach drei Jahren war er pleite", erzählte Landrat Blank.

Damals, vor drei Jahrzehnten, stieg dann Aloisia Betting ein - die fleißige Sauerländerin hatte mehr Erfolg.

Früh verwitwet, zog sie neben dem Geschäft auch noch drei Töchter auf.

Eine von ihnen, Susanne, trat in die Fußstapfen der Mutter.

Ihr Berufsweg führte sie zunächst zur Ausbildung in ein "Christliches Hospiz" nach Bayern, danach arbeitete sie im Ausland - unter anderem kochte Susanne Bettig sogar in der Karibik.

Nun verwöhnt sie wieder die Westerwälder.

Seit diesem Jahr auch mit einen echten "Backes" auf der Terrasse, mit dem Susanne Bettig bei der Menü-Präsentation wunderbare Zwiebelkuchen als Appetitanreger herstellte.

Dann ließen sich die Gäste - neben dem Landrat auch Paul Hüsch von der Westerwald-Touristik sowie einige Gastronomiekollegen - das Wäller Junimenü schmecken.

Wer es nachkochen will (Rezept siehe Kasten), kann das leicht tun, wie Küchenchef Holtmann versichert:

"Nur das Parfait ist etwas arbeitsintensiv."

Das Schwierigste sei wohl der Einkauf.

Das Küchenteam rät:

"Statt des Zanders kann man auch einen anderen Fisch mit festem Fleisch nehmen, zum Beispiel eine Barsch-Art."

18.8.97:

Betzdorf.

(fr) Die Miss Germany aus Betzdorf, Nadine Schmidt, qualifizierte sich für die Wahlen zu Europas und der Welt Schönsten - doch die gebürtige Katzwinklerin hat nicht an den Wahlen zur "Miss Europe" und "Miss Universum" teilgenommen.

Grund:

Nadine Schmidt verließ für eine fünfstellige Ablösesumme ihre Agentur.

Engagiert hat sie der Manager von Claudia Schiffer.

Eine gewonnene Miss-Wahl garantiert keineswegs eine Model-Karriere.

Und die "Amtszeit" ist für eine Miss Germany zwar recht lukrativ, doch dauert eben nur ein Jahr.

Danach kann die Miss noch ein bißchen tingeln oder irgendwie auf sich aufmerksam machen, à la Verona Feldbusch (Kurzzeit-Ehefrau von Dieter Bohlen, Presserummel, Sexsendung "Peep!").

Aber jahrelang auf Firmenfesten, Betriebseinweihungen oder bei anderen PR-Terminen noch Autogramme als "Ex-Miss" geben, ist nicht gerade der Traum von Nadine Schmidt.

Die gläubige Christin ist auch nicht der Typ Mensch, der aus Imagegründen banale Medien-Skandälchen produzieren würde oder sich, wie Feldbusch, für den "Playboy" auszieht.

Deshalb zögerte sie nicht lange, als sie eine Chance auf die große internationale Model-Karriere bekam.

Der Manager Willi Weber, bei dem auch Michael und Ralf Schumacher unter Vertrag stehen, wurde auf die Betzdorferin aufmerksam.

Er bot der Miss-Germany-Agentur ("Miss Germany Association") eine Ablösesumme an.

Nach wochenlangen Verhandlungen stand fest:

Nadine Schmidt darf nun große Aufträge als Model annehmen - vermarktet von Willi Weber, der als Manager von Claudia Schiffer erstklassige Kontakte und viel internationale Erfahrung hat.

Er hat einen Zehn-Jahres-Vertrag mit Nadine Schmidt abgeschlossen.

Die darf jedoch ihren Titel behalten, bleibt die amtierende Miss Germany.

Sie muß aber in dieser Funktion keine Termine mehr wahrnehmen.

Autogrammstunden, PR-Präsentationen, Jurytätigkeit bei anderen Schönheitswahlen - en masse:

Der Arbeitstag der Miss ging oft bis spätnachts.

Das Leben einer Schönheitskönigin von Deutschland ist kein Zuckerschlecken.

Als der neue Vertrag unter Dach und Fach war, war auch die angespannte Arbeitssituation vorbei.

Der enorme Streß dieser Zeit äußert sich jetzt in gesundheitlichen Problemen, obwohl sie sich gesund ernährt, viel Sport treibt und nicht raucht.

Doch inzwischen geht's ihr besser:

"Ich habe jetzt viel mehr Zeit", freut sie sich.

Und wenn Nadine Schmidt jetzt arbeitet, dann auf einer ganz anderen Ebene.

Zwar macht sie noch - eine Auswirkung der Miss-Wahl - bei den Dreharbeiten zu einer Fernsehserie mit (Ausstrahlung im Herbst); da spielt sie ein Model.

Doch im echten Leben hat die internationale Top-Agentur "Metropolitan" die Betzdorferin in die Kartei aufgenommen.

Bei "S.

Oliver" ist sie bereits engagiert, kürzlich besuchte sie Nino Cerutti in Paris, ein renommierter Mailänder Modefotograf wird sie professionell ablichten.

Nadine Schmidt, geboren in Kirchen, darf davon ausgehen, daß sie in den besten Modezeitschriften zu sehen sein wird.

Eine zweite Claudia Schiffer? "Das sagen viele, auch weil ich nun den selben Manager habe.

Aber erstmal abwarten, ganz langsam", meint die schlanke Blondine.

Bild:

Nadine Schmidt auf ihrer heimischen Veranda in Betzdorf, mit ihrem Westhighland-Terrier "Ronny".

(WR-Bild:

fr)

 

 

 

 

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